Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll12. Sitzung / Seite 175

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tituten und Theatern, aber denken wir auch einmal daran, was das für eine Wirkung für alle Ehrenamtlichen hat! Das ist eine Katastrophe, die österreichweit Wirkung hat. Es gibt Tausende Leute, die sich ehrenamtlich betätigen, die super Leistungen, einzigarti­ge Leistungen erbringen.

Frau Kollegin Fekter, du wirst zum Beispiel auch die St.-Josefs-Bühne in Timelkam kennen. – Perfekt, da weiß man nicht, ob man in einem staatlich finanzierten Kulturun­ternehmen sitzt oder ob das wirklich private Künstler sind, die das ehrenamtlich ma­chen. Diese stellen zum Teil die Erlöse sogar noch karitativen Zwecken zur Verfü­gung – also nicht in die Tasche stecken beziehungsweise sich subventionieren lassen, sondern diese Erlöse, wenn sie nicht für Investitionen in die Gerätschaften beziehungs­weise in die Ausrüstung benötigt werden, dann auch noch spenden.

Ich darf dazu noch ganz kurz Zahlen erwähnen: Denken wir an die 1 467 Theater- und Laienspielgruppen, die wir in Österreich haben. Das ist auch Kulturgut, und auch der Otto Normalverbraucher, der Bürger draußen am Land kann sich diesen Kulturgenuss geben. Eines haben wir nämlich vergessen: Es wurde zwar erwähnt, dass das Burg­theater eine touristische Bedeutung hat – aber natürlich für eine ganz kleine Bevölke­rungsschicht, die sich dann auch diese Besuche leisten kann. Das muss man einmal in aller Deutlichkeit sagen. Ich darf bei dieser Gelegenheit auch die Tausenden Musik­kapellen erwähnen. Wir haben über 3 300 Musikkapellen, in denen Funktionäre, aktive Musikerinnen und Musiker bis hin zu den Jugendmusikgruppen ehrenamtlich hervorra­gende Arbeit leisten. Und die hören dann diese Diskussionen. Wenn die, die heute, morgen oder übermorgen bei der Probe, bei der Theaterprobe sitzen, diese Diskussion mitverfolgen, dann führt das zu Demotivation. (Beifall beim Team Stronach.)

Also auch aus diesem Grund: restlose Aufklärung! Es gehört Licht ins Dunkel, beson­ders in der Causa Burgtheater. Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

18.29


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Klubobmann Dr. Strolz zu Wort. – Bitte.

 


18.29.41

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Ministerin! Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Bürgerinnen und Bür­ger! Das Burgtheater ist das Thema. Herr Minister Ostermayer! Frau Ministerin Hei­nisch-Hosek! Wenn wir das Burgtheater hier zum Thema machen, was glauben Sie, warum tun wir das? Glauben Sie, das ist ein Straßenfeger? Glauben Sie, wir wählen das Thema, weil wir der Meinung sind, das ist jetzt sicherlich das Thema, das alle Leu­te vor die Bildschirme holt? – Nein, und das wissen wir. Kulturpolitik ist in Österreich ein Minderheitenthema.

Wenn sich Frau Beate Meinl-Reisinger da ins Zeug legt und sich das Wochenende hin­durch durch sämtliche Unterlagen wühlt (Abg. Mag. Meinl-Reisinger: Nicht nur das Wochenende!), dann macht sie das natürlich aus ihrer Verantwortung als Mandatarin und aus einer Passion für Kultur- und Kunstpolitik in Österreich heraus, da sie der Mei­nung ist, dass diese von dieser Bundesregierung – und auch von der letzten Bundes­regierung – nicht ausreichend wahrgenommen wird.

Natürlich haben wir im Klub lange diskutiert: Machen wir dieses Thema oder machen wir das Thema Hypo Alpe-Adria? Letzteres ist noch lange nicht vorbei in diesem Ho­hen Haus. Wir werden dazu auch morgen eine Dringliche haben, soweit ich das gehört habe. Wir haben uns deswegen für das Thema Burgtheater entschieden, weil es uns natürlich interessiert, geschätzte Bundesregierung, wie Sie auf dieses Thema schauen. Im Kleinen wie im Großen interessiert uns, wie Sie auf das Thema Verantwortungs­kultur schauen.

 


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