Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll12. Sitzung / Seite 225

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Höhe), die von der Universität erstellt worden ist, können Sie diese Kooperationsmo­delle mit anderen Fakultäten im Detail nachlesen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Jarolim.)

Kein elfenbeinerner Turm mehr, keine Wir-sind-wir-Philosophie, sondern Öffnung hin zu einem Med-Cluster, das ist aktive Standortpolitik. Das sichert uns nicht nur die her­vorragende medizinische Versorgung von morgen, sondern auch die Arbeitsplätze von morgen. Da ist Oberösterreich vorbildlich, nämlich gemeinsam mit der Wirtschaft, ge­meinsam mit der Universität, und wir von der Politik ermöglichen es. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

21.06


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mayer. – Bitte.

 


21.06.18

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Als Vorarlberger traue ich mich ja kaum mehr, zu diesem Thema hier Stellung zu nehmen (Beifall und Heiterkeit bei Abgeordneten der SPÖ); denn unser Bundesland ist natürlich zu klein, um solche Schritte zu wagen. Dennoch gibt es einige Aspekte, die ich aus Vorarlberger Sicht anführen kann.

Ich möchte aber anschließen an das, was die Frau Kollegin Kuntzl bereits zu Beginn gesagt hat. Ich möchte mich beim früheren Wissenschaftsminister recht herzlich be­danken, weil er, glaube ich, in einer sehr offenen Art und Weise an die Problematik he­rangegangen ist. Er hat es nicht etwa gemacht, weil der Druck sehr groß war, weil die politische Potenz dahinterstand, das ist einfach durchzusetzen, sondern das ist einfach ein Projekt, hinter dem wir alle stehen, glaube ich. Da wurden gute und intensive Ver­handlungen geführt, und man kann heute mit Fug und Recht und, wie ich meine, aus vollem Herzen Ja sagen.

Ich möchte mich zu Beginn meiner Wortmeldung vielleicht kurz auf die Stellungnahme des Österreichischen Wissenschaftsrates vom April des vergangenen Jahres bezie­hen, der das Konzept der medizinischen Fakultät der JKU Linz durchforstet hat – und das, wie ich meine, sehr kritisch –, nämlich in vier wichtigen Aspekten:

„1. Interesse von Universität Linz, Allgemeines Krankenhaus der Stadt Linz (AKH) und Landespolitik Oberösterreich;

2. Bedarf und Notwendigkeit für weitere Medizinstudienplätze;

3. Realisierbarkeit;

4. Entwicklungspotential und Verstetigung.“

Ein Jahr später – es wurde auch vom neuen Minister, von den einzelnen Sprechern, die dazu positiv Stellung genommen haben, unterstrichen – lässt sich sagen, dass die wesentlichen Beschlüsse vorbereitet wurden und die Voraussetzungen geschaffen sind.

Der frühere Wissenschaftsminister Erhard Busek hält vier Medizin-Uni-Standorte plus die private Ärzteausbildung in Salzburg für überzogen. Ich darf wörtlich zitieren:

„Niemand soll glauben, dass die neue Medizin-Fakultät den Ärztemangel im Mühlviertel beheben wird (). Dort werden wieder nur viele deutsche Studenten als Ärzte für Deutschland ausgebildet werden.“

Ich teile diese Bedenken überhaupt nicht. Ich möchte nur ein Beispiel unseres Bundes­landes nennen, weil wir ja auch sehr viele junge Männer und Frauen haben, die als Studenten das Land verlassen, Medizin studieren und in ganz, ganz geringen Fällen wieder als junge Ärzte oder auch später als Ärzte zurückkommen.

Auch wir sind am Überlegen der Frage, was man tun kann, um die jungen Menschen ans Land zu binden. Ich weiß, es mag oft sehr banal klingen. Da heißt es dann, das


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