Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll12. Sitzung / Seite 235

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Ich kann nur sagen, die leisten dort hervorragende Arbeit. Es wird wissenschaftlich hervorragend gearbeitet. Und es ist natürlich nicht so, dass dort Doktoranden ins Un­ermessliche produziert werden, da es nur ein eingeschränktes Ausmaß an Studiengän­gen gibt, die dort angeboten werden, aber in diesen ist die wissenschaftliche Exzellenz gut. Es wird geforscht. Und, das wird mir immer von allen Bildungsexperten erklärt, ge­rade diese Vielfalt, die die Bologna-Architektur ermöglicht, muss man eben machen.

Die grundlegende Debatte wäre gewesen – und da kann ich vielleicht Frau Kollegin Maurer etwas abgewinnen –, wenn wir von vornherein gesagt hätten, wir wollen die Universität im humboldtschen Sinne beibehalten. Aber außer der Freiheitlichen Partei sagt das sonst niemand. Wir haben leider die Gegebenheiten der Bologna-Architek­tur – leider Gottes. Wir haben den Pisa-Test, die Bologna-Architektur – ich weiß gar nicht, wie diese schönen oberitalienischen Städte überhaupt dazu kommen, sich dafür hergeben zu müssen. (Beifall bei der FPÖ.)

21.41


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer Stellungnahme hat sich Herr Bundesminister Dr. Mitterlehner zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Bundesminister.

 


21.41.57

Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend, betraut mit der Leitung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, Dr. Reinhold Mitterlehner: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mit der nun vorliegenden No­velle wird, wie bereits angesprochen, das Promotionsrecht der Donau-Universität Krems zur Heranbildung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Donau-Universität Krems eingerichtet.

Wesentlich dabei ist – manche haben bemängelt, es wäre die Qualität nicht gegeben –, dass man eben genau diese Qualität entsprechend sichert. Da haben wir Standards. Diese Standards werden von der Qualitätssicherungsagentur geprüft, und das ist auch – es gibt vorher ein entsprechendes Gutachten – eine der Grundlagen dafür, dass hier diese Vorgangsweise nun bestätigt wird. Es ist auch, nachdem die Qualität gesichert wird, nach acht Jahren eine Evaluierung vorgesehen. Das heißt, es wird ge­schaut, ob die Bedingungen betreffend Heranbildung und Förderung des wissenschaft­lichen Nachwuchses auch eingehalten werden.

Ich verstehe, dass es da Skepsis gibt, auf der anderen Seite verstehe ich aber nicht, dass damit, wenn Qualität entsprechend strukturiert und auch vorgegeben ist, diese Bedenken dann nicht ausgeräumt sind.

Es ist schon angesprochen worden: Es hat bis jetzt schon in Kooperation mit anderen Universitäten Projekte gegeben, nämlich genau 56 Dissertationsprojekte, die schon ab­gewickelt wurden. Das ist auch ein Beweis dafür, dass die entsprechende Qualität auch bisher in der Praxis schon vorgelebt worden ist.

Klar ist, auch schon angesprochen, es können jetzt in dieser Form eigene Wissen­schafter an der DUK ausgebildet werden. Damit wird Krems natürlich einerseits für re­nommierte Professorinnen und Professoren, aber natürlich auch für Studenten attrak­tiver. Das heißt, damit profitiert insgesamt die Donau-Universität Krems, und sie kann sich anders positionieren. Es ist natürlich auch eine Möglichkeit, die Effizienz zu stei­gern, da schon vorhandene Infrastruktur durch eine stärkere Forschungsorientierung effizienter genutzt wird.

Es ist auch angesprochen worden, in welchem Umfang das stattfinden soll. Es ist so, dass, wenn die Akkreditierung jetzt 2014 begonnen wird, zunächst zehn Doktoranden in drei Programmen vorgesehen sind. Das ist eine quantitativ überschaubare Größe. Ein übergreifendes Doktoratsstudium ist derzeit nicht sinnvoll und auch nicht geplant.

 


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