Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll12. Sitzung / Seite 263

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Präsident Karlheinz Kopf: Wir gelangen nun zum 10. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Gessl-Ranftl. – Bitte.

 


23.13.33

Abgeordnete Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Rech­nungshofpräsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich beziehe mich in meiner Rede auf den Frauenanteil in den Geschäftsführungen von Einrichtungen und Firmen des Bundes.

Der Rechnungshof zeigt deutlich auf, dass es sehr wohl positive Entwicklungen für Frauen in den Chefetagen gibt. Erfreulich ist, dass der Frauenanteil in den Vorständen der öffentlichen Wirtschaftsbetriebe ein Plus von 4 Prozent gegenüber dem Jahr 2009 aufzeigt und in den Aufsichtsräten ein Plus von 5,1 Prozent. Daran kann man sehr wohl erkennen, dass der Quotenstufenplan in den öffentlichen Unternehmen wirkt.

Des Weiteren hat uns auch der Frauen.Management.Report.2014, der vorige Woche von der AK Wien veröffentlicht wurde, bestätigt, dass bereits jeder dritte Posten von ei­ner Frau besetzt wird. Wir sind hier auf einem richtigen Weg, aber mir ist schon auch bewusst, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, da die Zahlen der Frauen in den Chef­etagen der Privatwirtschaft äußerst ernüchternd, ja sogar frustrierend sind. Da besteht akuter Handlungsbedarf, und ich erwarte mir, dass auch in der Privatwirtschaft Maß­nahmen gesetzt werden, damit unsere Wirtschaft weiblicher wird (Beifall bei der SPÖ), Maßnahmen, die dafür sorgen, dass es in Zukunft vermehrt gemischte Führungsteams geben wird, wie dies bereits in vielen europäischen Ländern erfolgreich vorgezeigt wird. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der NEOS.)

23.15


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Singer. – Bitte.

 


23.15.52

Abgeordneter Johann Singer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Präsident des Rechnungshofes! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Auch ich habe einige Din­ge positiv anzumerken. Zum einen, dass im Zeitraum 2010 bis 2012 die durchschnittli­chen Einkommen der Vorstandsmitglieder beziehungsweise der Geschäftsführer mit 8,2 Prozent geringfügig hinter dem Einkommenszuwachs der Beschäftigten von 9,1 Pro­zent liegen. In der Vorperiode war das Verhältnis noch umgekehrt: ein Plus von 19,6 Pro­zent bei den Vorstandsmitgliedern und 10,4 Prozent bei den Beschäftigten.

Wichtig ist für mich, dass das Einkommen der Mitarbeiter im gleichen Ausmaß wie je­nes der Manager steigt, denn der Erfolg von Unternehmen hängt von der Führung und von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab.

Auch ich sehe, wie Kollegin Gessl-Ranftl, eine positive Entwicklung bei den Frauen. Es ist schon angesprochen worden, dass 2010 die weiblichen Manager noch 64 Prozent der Durchschnittsbezüge ihrer männlichen Kollegen erzielten, heute sind es 81,3 Pro­zent. Also wichtige Schritte in die richtige Richtung.

Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr kritisch sind die Spitzengehälter in den staats­nahen Betrieben zu sehen. Es ist nicht nachvollziehbar, wenn diese mehr als das Drei­fache des Bezugs des Bundeskanzlers betragen. Und wenn man sich das Verhältnis der Einkommen zwischen den Vorstandsmitgliedern beziehungsweise Geschäftsfüh­rern und den Mitarbeitern anschaut, so ist Folgendes zu sehen: 2012 verdienten Vor­standsmitglieder zwischen 2,2-mal und 6,7-mal so viel wie ihre Mitarbeiter. Der Durch­schnittswert lag 2012 beim 3,7-Fachen.

Interessant dazu ist ein Schweizer Volksentscheid. In der Schweiz lehnte die Bevölke­rung eine Limitierung der Einkommen der Vorstandsmitglieder auf das 12-Fache der


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite