Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 36

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Wir kommen sogleich zur Abstimmung über die soeben dargestellten Redezeiten.

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Vorschlag zustimmen, um ein ent­sprechendes Zeichen. – Das ist einstimmig angenommen.

10.15.421. Punkt

Bericht des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft über den Grünen Bericht 2013 der Bundesregierung (III-26/41 d.B.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen nun zum 1. Punkt der Tages­ordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Damit kommt Herr Abgeordneter Jannach als Erster zu Wort. – Bitte.

 


10.16.03

Abgeordneter Harald Jannach (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Die Tagesordnung ist heute eher dürftig. Wir haben ein einziges Gesetz zu beschließen, unter Tagesordnungspunkt 2, nämlich das Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz. Unter Tagesordnungspunkt 1 diskutieren wir den Grünen Bericht über die Situation in der Landwirtschaft, und zwar leider aus dem Jahr 2012. Die Zahlen sind also nicht mehr die aktuellsten. Allerdings bietet der Grüne Bericht, nämlich das Heft, das ich hier habe, tatsächlich – das möchte ich vorwegnehmen – eine gute Grundlage, um die Situation in der Landwirtschaft zu analysieren. Er ist informativ und vor allem sehr umfangreich.

Das ist gerade heuer besonders wichtig, weil heuer ein entscheidendes Jahr für die österreichische Landwirtschaft ist. Es geht um die neue Förderkulisse, um die GAP-Reform, also die Gemeinsame Agrarpolitik in Europa. Es ist dies einer der wenigen Bereiche, die gemeinschaftlich in Europa gestaltet werden, und deswegen ist es heuer besonders wichtig, besonders ausführlich auch über diese neue Förderkulisse für die nächsten sechs, sieben Jahre zu diskutieren.

Kurz aus dem Grünen Bericht: Auf Seite 9 ist im Grunde schon die ganze Entwicklung der Landwirtschaft beschrieben, und zwar unter dem schönen Titel „Agrarstruktur“ – ich fasse zusammen –:

Die Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung – das ist die Erhebung aller Daten in der Landwirtschaft – zeigen, dass es rund 173 000 Landwirte gibt, dass aber gegenüber der Vollerhebung im Jahr 1999, also vor zehn Jahren, die Zahl der Bauern um rund 20 Prozent abgenommen hat. Seit dem EU‑Beitritt Österreichs haben 27,5 Prozent der Landwirte ihren Betrieb aufgegeben.

Daran zeigt sich die ganze Dramatik im Strukturwandel in der Landwirtschaft, und deswegen ist es besonders wichtig, dass wir versuchen, geeignete Maßnahmen zu setzen, die dem Bauernsterben – wie man es landläufig bezeichnet – wirklich entge­gen­wirken. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir finden tatsächlich eine Entwicklung vor, die auf Wachsen oder Weichen hinaus­läuft. Das kann man bestreiten oder nicht, jedenfalls verhält es sich so. Die Situation ist vor allem auch im Milchbereich besonders dramatisch. Wir haben in den letzten zehn Jahren mehr als 40 Prozent der aktiven Milchbauern verloren. – Ich erwähne das deswegen, weil die nicht landwirtschaftliche Bevölkerung verstehen muss, worum es in der Landwirtschaft geht. Landwirtschaft bedeutet nämlich nicht nur das Bekommen von Förderungen und das Abholen von möglichst viel an Fördermitteln, sondern die Landwirtschaft leistet einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite