Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 40

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10.29.01

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren vor den Fernsehschirmen und hier im Haus! Liebe Besuchergruppe aus meiner Heimatgemeinde! Meine Damen und Herren, es ist wohl eine besondere Freude, dass der Grüne Bericht, der eine der entscheidenden Unterlagen, ein sehr wertvolles Instrument ist, heute in einer fernsehgerechten Zeit debattiert wird. Ich glaube, dass die Bäuerinnen und Bauern Österreichs, dass die Landwirtschaft diese Wertschätzung auch verdient haben. Es war selten der Fall, dass die Probleme und die Situation der Landwirtschaft in einer Direktübertragung diskutiert werden konnten. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, Grünen, Team Stronach und NEOS.)

Meine Damen und Herren! Landwirtschaft ist Wirtschaft am Lande und bedeutet die Erzeugung qualitativ hochwertigster Lebensmittel. Landwirtschaft schützt unsere Lebensgrundlagen Boden, Wasser, Luft und ist auch ein bedeutender Investor und daher entscheidend für die regionale Wirtschaft. Insbesondere den Bäuerinnen und Bauern gelten mein Respekt und meine Anerkennung, vor allem auch der Dank, vor allem auch jenen, die die Daten und Fakten für diesen Grünen Bericht liefern. Ich danke auch den Beamten des Hauses, vor allem aber des Ministeriums, die dieses Nachschlagewerk für uns zur Verfügung gestellt haben. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, in dieser heutigen Debatte geht es um einen Bericht über das Jahr 2012, also einen bereits länger zurückliegenden Zeitraum. Natürlich könnte man sagen, derartige Berichte sollten rascher verhandelt werden – das wäre auch wünschenswert –, damit man auf die Situation sozusagen zeitnaher eingehen kann. Wir alle wissen, dass nach einem für die Bauern durchaus positiven Jahr 2011 das Wirtschaftsjahr 2012, das wir heute diskutieren, von einer besonderen Wettersituation begleitet war, von Hagel, Dürre, Frost, Sturm, Überschwemmungen, und daher auch ein deutliches Minus bei den Bauerneinkommen sichtbar ist. Wir wissen, dass der Bauer in der freien Natur wirtschaftet, dass die Landwirtschaft vielen Umweltfaktoren ausgesetzt ist und somit auch das Wachstum und die Erträge im Wesentlichen von der Wettersituation abhängig sind, wenn auch nicht nur, sondern ebenso von den immer volatiler werdenden Agrarmärkten.

Wirtschaftsfaktor Landwirtschaft: Meine Damen und Herren, es wird sehr oft zu Recht darauf hingewiesen, dass sich Österreichs Wirtschaft durchaus positiv darstellt, dass die österreichische Arbeitsplatzsituation im Vergleich zu jener anderer europäischer Länder weitaus besser ist, dass die Beschäftigungssituation in unserem Land im Vergleich zu anderen europäischen Ländern durchaus als bemerkenswert hervorzu­heben ist. Leider wird dabei sehr oft der wesentliche Einfluss des „Auftraggebers“ Land­wirtschaft vergessen. Die Landwirtschaft sichert im vor- und nachgelagerten Bereich 530 000 Arbeitsplätze und ist bereit – das ergibt eine Umfrage –, in den nächsten beiden Jahren 5,5 Milliarden zu investieren. Die Gemeinden Österreichs erklären voller Stolz, dass sie pro Jahr rund 1,5 Milliarden als wesentliche Impulse für die Wirtschaft investieren wollen. Die Bauern und Bäuerinnen investieren in zwei Jahren 5,5 Milliarden, aber das ist in der medialen Aufmerksamkeit sehr oft nur wenige Zeilen wert. Das gehört aber auch einmal hervorgehoben. (Beifall bei der ÖVP.)

Damit wird eine Wertschöpfungsspirale in Gang gesetzt, die in etwa das Vier- bis Fünffache jedes investierten Euros auslöst.

Meine Damen und Herren! Wirtschaftlich starke Betriebe sind eine wichtige Vor­aussetzung für die Wirtschaft dieses Landes. Gerade die Bäuerinnen und Bauern prägen auch das „Gesicht“ unseres Landes. Sie bewirtschaften unsere Wiesen, unsere Felder, sie bewirtschaften die Hänge auch in den unwegsamsten Bergregionen. Daher


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