Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 60

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mich  und nicht nur für mich – eigentlich sehr, sehr schwer nachzuvollziehen. (Beifall beim Team Stronach.)

Zum einen ist es eine Ungleichbehandlung, denn die Haltung von Pferden ist ähnlich jener der Kühe. Sie fressen dasselbe Heu, sie haben denselben Platzanspruch, und zum anderen bestraft man die Jugend, den privaten Reitsport und die Tierhaltung, weil diese Steuer ja letztendlich an die Pferdehalter weitergegeben werden muss. Da frage ich mich: Warum? Es läge doch viel mehr im öffentlichen Interesse, Sport, tierfreund­liche Pferdehaltung und vernünftige Jugendtätigkeit in Österreich zu fördern. Mit dieser Regelung geschieht aber leider genau das Gegenteil. (Beifall beim Team Stronach.)

Es verlieren dadurch natürlich nicht nur die Landwirte, sondern auch viele andere rund um den Wirtschaftsfaktor Pferd ihre Arbeitsplätze, und das Ganze wird noch zusätzlich dadurch unterstrichen, dass denen, die die neue Umsatzsteuer abführen sollen, sogar noch die Vorsteuerabzugsberechtigung versagt wird.

Alles in allem handelt es sich hierbei offensichtlich um ein geballtes Maßnahmenpaket nicht nur gegen die Bauern, sondern auch gegen die Reitsportfreunde. Herr Minister, wir haben im Vorfeld über dieses Thema schon sprechen dürfen. Ich weiß, Sie sind genauso pferdeaffin wie ich und viele, viele andere. Wir setzen ganz große Stücke auf Sie und hoffen, dass Sie die Fehler Ihrer Vorgänger reparieren und im Sinne der Bauern und der Pferdesportfreunde etwas Gutes bewirken. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

11.37


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Eßl. – Bitte.

 


11.37.47

Abgeordneter Franz Leonhard Eßl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine geschätzten Damen und Herren! Wir diskutieren diesen Grünen Bericht 2013, der das Berichtsjahr 2012 umfasst. Dieser Grüne Bericht ist ein umfassendes Nachschlagewerk über die Landwirtschaft, und ich darf mich herzlich dafür bedanken, dass es diesen Bericht wirklich jedes Jahr gibt.

Jeder, der Bescheid wissen will, wie es der Landwirtschaft, wie es den Bäuerinnen und Bauern in Österreich geht, der kann im Grünen Bericht nachlesen und daraus seine Schlüsse ziehen.

Im Berichtszeitraum 2012 hat es bei den Bäuerinnen und Bauern ein Einkom­mens­minus von 8 Prozent gegeben. Es ist allerdings eine längerfristige Betrachtungsweise notwendig, und über die Jahre war seit 2005 durchaus eine positive Entwicklung bemerkbar. Gerade was die Agrarpreise betrifft, gab es in den letzten Jahren seit 2009 eine positive Entwicklung. 2008 war ein Höhepunkt, dann gab es 2009 einen ganz steilen Abfall, der fast nicht verkraftbar gewesen wäre, und Gott sei Dank geht es seit dieser Zeit wieder aufwärts.

In diesem Berichtszeitraum gab es geringere Ernten, es sind aber auch die Betriebs­mittelpreise gestiegen, und das ist der Grund für dieses Minus von 8 Prozent.

Die Bäuerinnen und Bauern sind mit einer großen Erwartungshaltung der gesamten Bevölkerung konfrontiert, die gesunde Lebensmittel in ausreichender Menge und natürlich auch einen Lebensraum mit Lebensqualität möchte. Die Bäuerinnen und Bauern in Österreich sind in der Lage, das auch tatsächlich zu bieten, allerdings müs­sen sie Einkommen erwirtschaften können, denn nur dann können sie diese Leistungen auch entsprechend erbringen.

Das agrarpolitische Ziel ist eine flächendeckende Landwirtschaft, und zwar mit bäuerlichen Familienbetrieben. Darum ist es auch gut, dass wir heuer international die


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