Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 74

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auf gemeinsame Verhandlungen und würde Ihnen wirklich ein Gespräch mit Rudi Vierbauch, dem Geschäftsführer von Bio Austria, nahelegen.

Ich bin der Meinung, dass bäuerliche Familien, vor allem unsere Biobäuerinnen und ‑bauern, sehr wohl eine Berechtigung zur Existenz haben, denn diese Familien leisten einen enormen wirtschaftlichen Beitrag. Die Reputation der erzeugten biologischen Lebensmittel ist in Österreich eine sehr, sehr hohe, und der Trend ist stetig im Steigen. Der österreichischen Bevölkerung sind biologisch erzeugte Lebens­mittel ein besonderes Anliegen. Dies belegen Zahlen, denn das Handelsvolumen der Bioprodukte liegt bereits bei über einer Milliarde Euro.

Daher muss der Feinkostladen Österreich mit einem neuen Fördersystem gestärkt werden, vor allem im Bereich der Biolandwirtschaft. Ich fordere daher, in der neuen Förderperiode den Förderschwerpunkt auf die kleiner strukturierten Betriebe zu legen. Das führt zu einer gerechteren Verteilung, die unbedingt notwendig ist.

Sie, Herr Minister, stammen aus einer Bergbauernfamilie. Gerade Sie müssen wissen, wie wichtig gerechte Verteilung in diesem Bereich ist. Wir als Sozialdemokratische Partei fordern bereits für die ersten 20 Hektar einen Aufschlag von 50 € pro Hektar. (Abg. Dr. Pirklhuber: Sehr gut! Ausgezeichnet!) Die Agrarförderungen müssen effek­ti­ver eingesetzt und an jene verteilt werden, die sie wirklich am notwendigsten brauchen.

Zuletzt möchte ich unterstreichen – und das ist mir wirklich ein ganz besonderes Anliegen –: Die Einkommensschere zwischen den bäuerlichen Agrarkapitalisten und den bäuerlichen Familienbetrieben darf nicht weiter aufgehen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der Grünen sowie des Abg. Steinbichler.)

12.23


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Diesner-Wais zu Wort. – Bitte.

 


12.24.05

Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Kollegen und Kolleginnen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Der Grüne Bericht ist ein umfassendes Zahlenwerk, das uns die Lage der Land­wirtschaft darstellt. Die Bauern und Bäuerinnen sind jene, die tagtäglich vor ihrer Haustür die besten Produkte und die besten, gesündesten Lebensmittel produzieren.

Wir hatten noch nie so sichere Lebensmittel und unsere Landwirtschaft hatte noch nie so viele Kontrollen wie jetzt. Der Konsument hat, im Verhältnis zum Einkommen, noch nie so wenig bezahlt wie jetzt. Die Konsumentenerhebung der Statistik Austria bestätigt uns, dass Österreichs private Haushalte für die Ernährung 12,1 Prozent ihrer Ausga­ben verwenden. Das ist erstmals weniger als jener Anteil, den sie für den Frei­zeitbereich und für den Urlaub ausgeben.

Die Landwirtschaft ist ein wesentlicher Teil in unserer Volkswirtschaft, denn jeder siebente Arbeitsplatz hat mit der Landwirtschaft im direkten oder im indirekten Sinne zu tun. Die Landwirtschaft ist aber auch ein guter Kunde, denn die landwirtschaftlichen Betriebe investieren sehr viel, sie kaufen Betriebsmittel und Dienstleistungen. Sie sind aber auch ein großer Faktor im ländlichen Raum, auch im gesellschaftlichen Bereich.

Ich selbst bin Bäuerin, auf einem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb im Waldviertel, und daher möchte ich das Thema Frauen auch besonders hervorstreichen. 36 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe werden von Frauen geführt, und 14 Prozent führen den Betrieb in einer Ehegemeinschaft. Also 50 Prozent unserer Betriebe haben sozusagen eine Frauenführung.

 


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