Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll16. Sitzung / Seite 127

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Genauso ernst sollten wir die Entwicklung in unserem Bildungssystem nehmen. Die PISA-Tests sind, wie ich schon erwähnt habe, nur ein kleiner Teil unseres Bildungssys­tems.

Wenn ich hier noch die Alleingänge eines Bundeslandes ansprechen darf: Ich weiß sehr wohl, dass momentan eine alleinige Testung in Oberösterreich diskutiert wird. Das kann ich nicht begrüßen, denn die Vergleichbarkeit wäre kleiner und eigentlich nicht re­präsentativ. Ich begrüße es, wenn die Fachhochschule Hagenberg hier erwähnt wird, denn Hagenberg ist ein Ort in meiner unmittelbaren Nähe, aber trotzdem wäre es nicht repräsentativ, wenn nur in Oberösterreich getestet werden würde.

Es gibt wichtige Schritte in diesem Bildungssystem, wie zum Beispiel unsere Neue Mit­telschule, die jetzt eingeführt ist, in der gut gearbeitet wird, in der sehr viel geleistet wird. Da sollen wir in Ruhe arbeiten lassen und nicht durch unberechtigte Kritik bei denjenigen Demotivierung hervorrufen, die gute Arbeit leisten. Die Neue Mittelschule wird evaluiert. Wenn sich dabei herausstellt, dass Verbesserungen notwendig sind, dann werden die sehr wohl gemacht und müssen gemacht werden.

Ich möchte noch einmal betonen: Es freut mich, dass die Wirtschaft und die Bevölke­rung im Allgemeinen für das Thema Bildung ein so großes Interesse hat. Bildung ist momentan in aller Munde und bekommt, wenn wir so weitermachen, endlich den Stel­lenwert, den sie verdient. Sie soll auch ein Anliegen der gesamten Bevölkerung und ein Anliegen der Wirtschaft sein, das ist ein wichtiger Teil im Bereich Bildung. Beschreiten wir neue Wege, beginnen wir eine Bildungsreform über alle Parteigrenzen hinweg! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

15.21


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Schmuckenschla­ger. – Bitte.

 


15.21.15

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Es lässt sich hier am Nachmittag nun schon ein Aufmerksamkeitspegel vergleichbar dem zwischen der fünften und sechs­ten Unterrichtsstunde erkennen.

Geschätzte Damen und Herren, ich glaube, wenn wir hier Kritik üben, dann geht es schon darum, die Dinge, die nicht optimal laufen, auch anzusprechen. Und beim BIFIE-Datenleck, das eigentlich als Ursprung für diese Diskussion dient, muss man schon auch fragen: Ist es nun wahr oder nicht? Ist es ein Leck? Wurden Daten absichtlich weggezogen? Wer ist für das BIFIE zuständig? – Das ist nun einmal das Unterrichtsmi­nisterium. Aber daraus den Schluss zu ziehen, die PISA-Tests einzustellen und nicht mehr durchführen zu lassen, ist falsch, denn Evaluierung ist immer notwendig. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Wir wissen – auch unsere Fraktion hat die PISA-Tests immer wieder kritisiert, sie sind nicht das Evangelium –, wir brauchen Evaluierung. Gerade jetzt, da wir mit der Neuen Mittelschule eine neue Schulform eingeführt haben, wäre das sehr notwendig. Jawohl, es gibt auch Evaluierung im eigenen Land, wir haben ja auch noch den Rechnungshof­bericht zur Neuen Mittelschule zu diskutieren, auch da wird es noch einiges an Material geben.

Aber ich glaube, die Kritik muss auch in die internationale Richtung gehen, wenn es hier heißt, die OECD sei verstört. Es ist außenpolitisch ein schlechtes Signal, diese Tests nicht mehr durchführen zu lassen. Und es war ein radikaler Alleingang. Es wur­den weder die Experten noch die Schulpartner eingebunden, und auch dieser Vorwurf muss angesprochen werden.

 


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