Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 106

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ausgebauten Wochenenddienst. Zwei, drei Kollegen haben da immer Dienst. Die bekommen 100 Prozent mehr als das, was normalerweise der Krankenkassenvertrag ist. Das ist sehr viel mehr Geld, das man da verdient. Man kann da wirklich als Ein­zelner in dieser Zeit, in der man sehr viel tun muss, sehr viel Geld verdienen, aber dem Gesamtsystem kommt das natürlich deutlich billiger, wenn einer konzentriert ist und die Menschen, die dort sitzen, sich bemühen.

Das ist etwas, Herr Minister, da habe ich bis dato überhaupt keine Initiativen von Ihnen gesehen, wie Sie mit dem Missstand umgehen wollen, dass Ärzte nicht Ärzte anstellen können. Nicht nur im Krankenhaus, sondern auch im niedergelassenen Bereich droht ein medizinischer Notstand, denn wenn wir jetzt wirklich von heute auf morgen auf 25 Stunden reduzieren, was ja unsere Forderung ist, dann müssen wir dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Wir müssen uns überlegen, wie wir mittel­fristig mehr Ärzte in den Krankenhäusern haben. Und da fehlt mir jegliches Konzept. (Beifall bei der FPÖ.)

13.29


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Königs­berger-Ludwig. – Bitte.

 


13.30.06

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzter Herr Kollege Karlsböck, ich meine, wenn man über Gesundheitspolitik und über Ärztinnen und Ärzte spricht, dann muss man natürlich auch immer den Patienten, die Patientin mitdenken. Dafür ist die Gesundheitspolitik auch zuständig. Ich bin ganz Ihrer Meinung und ich verwahre mich auch dagegen, dass man sagt, vonseiten der SPÖ werde Ärzte-Bashing betrieben. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Aber vom Kollegen Spindelberger schon!) Ich bin ganz Ihrer Meinung, nämlich dass Ärztinnen und Ärzte sehr wohl hervorragende Arbeit leisten, ganz egal, auf welchem Sektor, im niedergelassenen Bereich oder auch im Spitalssektor. Wir wissen, dass Ärztinnen und Ärzte unheimliche Vertrauenspersonen sind, auch für Patientinnen und Patienten. Sie sind Expertinnen und Experten, in deren Hände sich kranke Menschen begeben und denen man auch vertrauen muss, dass sie gut arbeiten. Und sie arbeiten auch gut. Das möchte ich schon seitens der Sozial­demokratie wirklich betonen.

Ich sehe es nicht so, wie Sie es angesprochen haben, Herr Abgeordneter Karlsböck, dass sich der Herr Minister dieser Problematik nicht bewusst ist. Im Gegenteil! Ich bin jetzt ganz neu im Gesundheitsausschuss, ich habe mich sehr gut eingelesen und habe gesehen, was in den letzten Jahren gemacht worden ist, und zwar von unserem Herrn Bundesminister Stöger. Ich habe schon den Eindruck, dass er genau dieses Problem angepackt hat, das Sie angesprochen haben, dieser Schnittstellenverlust zwischen niedergelassenen und Spitalsärzten, auch die Zusammenarbeit mit den Ländern, dem Bund, den Sozialversicherungsträgern. Ich finde, dass im Rahmen dieser Gesund­heitsdebatte, die im Jahre 2011, glaube ich, losgetreten wurde, mit vielen Arbeits­gruppen, wo viele Akteurinnen und Akteure mitgearbeitet haben, Krankenkassen, Länder, Sozialversicherungsträger, die Politik, sehr wohl gute Schritte gesetzt worden sind.

Wir haben, wie Sie alle wissen, zehn Gesundheitsziele definiert. Ein Punkt ist die Kinder­gesundheit, die heute schon angesprochen wurde, die auch vom Herrn Minister schon angesprochen worden ist. Jetzt gibt es das Bundesziel-Konzept und auch die Länderzielsteuerungsgruppe und die Bundeszielsteuerungsverträge, wo wieder genau darauf geachtet wird und wo man auch verpflichtet ist, genau diese Punkte umzu­setzen, nämlich Ergebnisorientierung und was beim Patienten ankommt.

 


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