Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 121

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Genau das ist Umweltpolitik, das ist Klimapolitik, das ist in erster Linie Gesundheits­politik. Ehrliche Politik beginnt bei gesundem regionalem Essen, das nicht kreuz und quer durch die Welt transportiert wird, so lange, bis das richtige Gütesiegel drauf ist. Ich bitte um Unterstützung. – Danke. (Beifall beim Team Stronach sowie des Abg. Pirklhuber.)

14.24


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Jannach zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


14.24.16

Abgeordneter Harald Jannach (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Nach dem Redebeitrag des Kollegen Höfinger habe ich mich noch einmal zu Wort melden müssen.

Lieber Kollege Höfinger, es geht um dieses Zeichen, um das AMA-Gütesiegel, auch für jeden Konsumenten. (Der Redner hält eine Broschüre mit dem AMA-Gütesiegel in die Höhe.) Zuerst wollte ich mich zu einer tatsächlichen Berichtigung melden. Der Herr Kollege hat gesagt: 100 Prozent aus Österreich – geboren, geschlachtet, verarbeitet und verkauft. – Ja, das trifft auf Frischfleisch zu, das trifft zu, wenn Sie Schnitzel kaufen. Das trifft nicht zu, wenn Sie Wurst kaufen, das trifft nicht auf verarbeitete Produkte zu.

Ich habe dem Kollegen Höfinger auch die Richtlinien für das AMA-Gütesiegel mitge­bracht. (Zwischenruf des Abg. Höfinger.) – Lass mich ausreden! Für verarbeitete Produkte ist festlegt: Rohstoffe aus Österreich. Das passt. Für andere Rohstoffe – da wird dann immer mit den Gewürzen argumentiert – gilt in verarbeiteten Produkten ein Toleranzbereich von einem Drittel. Ein Drittel kann anderer Provenienz sein, das kann woanders herkommen, und Sie können trotzdem das AMA-Gütezeichen hinauftun. Man hat dann immer gesagt: Ja, das sind die Gewürze, die wir in Österreich nicht haben.

Jemand soll mir ein Produkt zeigen, das bis zu ein Drittel Gewürze enthalten soll! (Abg. Neubauer: Unfassbar!) Der Anteil an Gewürzen liegt im Promillebereich. (Beifall bei der FPÖ.)

Lieber Kollege Höfinger, das ist kein schlechtes Gütezeichen, da gebe ich dir recht. Wenn man das machen will, dann sollte man bitte diesen Punkt streichen, dass ein Drittel Fremdprodukte im AMA-Gütesiegel-Produkt drinnen sein kann.

Auf noch einen Punkt möchte ich beim AMA-Gütesiegel hinweisen: Das ist dieses rot-weiß-rote Zeichen, das viele von uns kennen. Diese Gütezeichen und Markenzeichen werden kontrolliert. Wer kontrolliert das AMA-Gütesiegel? – Das kontrolliert die AMA selbst. (Abg. Neubauer: Unfassbar! Unglaublich!) Das ist auch ein Punkt, den wir be­sprechen müssen. Niemand, der das Gütezeichen selbst vergibt, hat Interesse daran, dass die Kontrollen so sind, dass sie auch aufdecken, wenn etwas vorfällt. Es kann nicht sein, dass nichts vorfällt.

Viele Kollegen haben schon angesprochen, dass Schweinefleisch in Österreich in der Wurst verschwindet, wie man so sagt. Niemand kann heute nachweisen, wo dieses Schweinefleisch ist. Wir haben kein Problem mit Schweinefleisch aus Polen, aber wir hätten einfach gern, dass auf dem Produkt draufsteht: Das ist Schweinefleisch aus Polen, das ist Schweinefleisch von den Seychellen, das ist Schweinefleisch von Dominica, aus Kanada, aus Neuseeland, von was weiß ich woher. Das muss drauf­stehen, und das ist relativ einfach.

Lieber Kollege Höfinger, auch dafür, wenn das eben nicht feststellbar ist, gibt es, wie ein Kollege schon gesagt hat, ein AMA-Gütesiegel. Das ist das graue Gütezeichen. Da


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