Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll18. Sitzung / Seite 21

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Erstens einmal: Sie gestatten eine kleine Korrektur. – 50 Prozent derer, die arbeitslos sind, haben nur einen Pflichtschulabschluss, und 50 Prozent haben eine Qualifikation, die über die Pflichtschule hinausgeht. Diese haben auch eine kürzere Verweildauer in der Arbeitslosigkeit.

Klar ist, dass wir alles daransetzen müssen, ganz unten zu beginnen, und darum wer­den Sie – so hoffe ich – hier in zwei Jahren eine Ausbildungsverpflichtung mitbeschlie­ßen, so wie wir das im Regierungsprogramm vorgesehen haben. Das heißt, in Zukunft soll es niemanden mehr geben, der nicht über die Pflichtschulzeit hinaus eine weitere Ausbildung macht.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen zur 2. Anfrage, das ist die des Herrn Abgeordneten Wöginger. – Bitte.

 


Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Wir ha­ben ja derzeit eine etwas eigenartige Situation am Arbeitsmarkt: Auf der einen Seite gibt es einen Höchststand an Beschäftigten, auf der anderen Seite steigt leider auch die Arbeitslosigkeit. Wir sind zwar immer noch die Nummer 1 in Europa, und das mitt­lerweile seit mehreren Jahren, dennoch ist die Situation natürlich nicht zufriedenstel­lend, dass die Arbeitslosigkeit in unserem Lande nach wie vor im Steigen begriffen ist.

Daher lautet meine Frage, Herr Minister, wie folgt:

16/M

„Was unternehmen Sie, gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Bundesregierung und dem Arbeitsmarktservice, um angesichts der schwierigen Situation auf dem Ar­beitsmarkt möglichst viele arbeitssuchende Menschen so schnell wie möglich wieder in Beschäftigung zu bringen?“

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Eines der Geheimnisse heißt Qualifikation, heißt Umschulung, Nachschulung, was im­mer man unter Qualifikation verstehen kann. Ein zweites Geheimnis heißt Eingliede­rungsbeihilfen, entsprechende Unterstützung.

Was man schon sagen muss, ist, dass zwei Drittel der Arbeitslosen innerhalb von drei Monaten eine Beschäftigung finden. Es ist nicht so, dass wir da im Bereich Dauerar­beitslosigkeit unterwegs sind. Was wahrscheinlich viel zu wenig bekannt ist: Das AMS hat pro Jahr über eine Million Menschen als Kundinnen und Kunden, das ist die Jah­reszahl, und zwei Drittel davon finden innerhalb von drei Monaten eine Beschäftigung.

Das heißt, wir sind da ganz gut unterwegs, aber klar ist, alles, was Qualifikation ist, was Umschulung ist, was Nachholen von Bildungsabschlüssen ist, ist und bleibt wei­terhin auf der Agenda.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Wö­ginger.

 


Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Ein besonderer Schwerpunkt sind ja auch immer die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Generation 50 plus. Wir haben uns im Regierungsprogramm auch darauf geeinigt, ein langsames Ausgleiten aus dem Erwerbsleben attraktiver zu gestalten. Viele Menschen sind nicht mehr in der Lage, 40 Stunden zu arbeiten, aber dennoch bereit, einer Teilzeitbeschäftigung nach­zugehen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite