Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll20. Sitzung / Seite 50

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Das Wichtige ist, dass die Planungssicherheit gegeben ist, wo der Druck auf den Aus­bau von Ganztagsschulplätzen natürlich auch noch in der Zukunft besteht.

Worüber ich in dieser Debatte froh bin, ist der Umstand, dass sie uns auch die Gele­genheit gibt, einmal endlich über die Fragen zu diskutieren, die so wichtig sind, nämlich über die Effizienz im Bildungssystem, über die Beseitigung von Doppelgleisigkeiten, über die Schulverwaltung, über Bezirksschulräte und all die Fragen, über die man na­türlich diskutieren muss, wie zum Beispiel: Brauchen wir das überhaupt in dieser Form weiterhin so? Brauchen wir auch diesen Schlüssel, dass pro Lehrer auch ein gewisser Anteil an Verwaltungsplätzen geschaffen wird, oder können wir diesen Schlüssel nicht auch verändern zugunsten von weniger Verwaltung und mehr Lehrern in den Klassen­zimmern? – Das ist das, was ich mir wünsche, wohin wir in Zukunft gehen sollten!

Auch die pädagogische Diskussion, nicht nur die materielle, die ökonomische ist zu führen, wie etwa die Frage: Brauchen wir so viele Zwergschulen in Österreich mit Kleinstklassen? Ist es nicht nur wirtschaftlich, sondern auch pädagogisch besser, wenn es größere Einheiten gibt und diese zusammengelegt werden? Wir müssen das Bund/
Länder-Verhältnis in aller Härte diskutieren: Bildung ist Bundessache. Das Landesleh­rerbudget ist ja in Wahrheit ein Budgettrick der sechziger Jahre, der uns seither schon jahrzehntelang Probleme bereitet.

Das sind die wichtigen Punkte! Ich sage Ihnen ganz ehrlich, wo da meine persönliche und die Positionierung meiner Fraktion liegt.

Erstens: Bildung ist Bundessache. Das heißt: keine Verländerung des Bildungssys­tems und schon gar nicht eine Verländerung des Lehrerwesens! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP, Grünen und NEOS.)

Zweitens: Kostenwahrheit. – Kostenwahrheit als wirtschaftliches Grundprinzip auch im Bildungssystem. Und: Ein Ende der Tricksereien über Planstellen, Sachausgaben und all die Dinge, die da zwischen Bund und Ländern passieren.

Drittens: Mehr Autonomie den Schulstandorten direkt geben. – Es können die Direkto­rinnen und Direktoren und die Lehrer vor Ort besser entscheiden, wo sie Ressourcen hinlenken müssen, denn die kennen die Kinder, die kennen die Klassen, die kennen die Herausforderungen. Das ist das Ziel in unserem Bildungssystem: nicht mehr an die Länder, sondern mehr direkt an die Schule, direkt an die Verantwortlichen vor Ort! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Strolz.)

Wenn wir jetzt gemeinsam der Bundesministerin für diese Diskussion den Rücken stär­ken würden, dann würden wir dem Ziel einen Schritt näherkommen, dass unser Bil­dungssystem effizienter wird, in der Klasse nicht gespart wird und trotzdem ein besse­res System am Schluss herauskommt.

Das ist das, was ich mir wünsche, wofür Gabi Heinisch-Hosek kämpft und wofür Sie unsere ungeteilte Unterstützung auch in den nächsten Wochen haben wird. (Beifall bei der SPÖ.)

12.53


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Jank.

Frau Abgeordnete, Sie haben sich 7 Minuten Redezeit einstellen lassen. Ich werde Sie aber nach 5 Minuten unterbrechen müssen, weil die Sitzung unterbrochen wird. Viel­leicht können Sie es sich einteilen. – Bitte.

 


12.54.00

Abgeordnete Brigitte Jank (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundeskanz­ler! Frau Bundesministerin! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Ja, ich


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