Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll25. Sitzung / Seite 37

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Wir versuchen, die Strukturen so zu ebnen und die Leute so an einen Tisch zu bringen, dass man die Patienten in den Mittelpunkt stellt – und nicht die Interessen der Ärztin­nen und Ärzte. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

10.03


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Schitten­helm. – Bitte.

 


10.04.03

Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzte Damen und Herren! Hohes Haus! Gesundheit ist ein Thema, das jede Bevöl­kerungsgruppe betrifft und auch von jedem besprochen wird. Und was die Themen Ge­sundheit und Fitness anlangt, lesen wir darüber in allen Zeitungen, in allen Broschüren, in allen Wochenzeitungen. Da werden verschiedenste Tipps gegeben, wie man was machen soll, um gesund oder fit zu bleiben.

Ich glaube, dass wir mit der Gesundheitsstrukturpolitik, die neu angesetzt wurde, doch auch einige Verbesserungen erzielen könnten, denn Gesundheit und Vorsorge müssen nicht nur vom Gesundheitsminister und von den zuständigen Stellen, sondern auch von jedem Einzelnem persönlich ernst genommen werden. Es ist ganz wesentlich und wichtig, auf seinen Körper zu hören und ganz einfach gegebenenfalls medizinische Vorsorge zu treffen.

Diesbezüglich geht es mir speziell auch im Hinblick auf die Frauen nicht nur um phy­sische Erkrankungen, sondern auch um psychosoziale Belastungen durch Mehrfach­belastungen, auch um Burn-out. Diese Anzeichen müssen wir als Warn- und Alarmzei­chen sehen, sie müssen also ernst genommen werden. Daher braucht es ein speziel­les Vorsorgeprogramm, wie auch jenes, das angesprochen wird.

Bei anderen Erkrankungen haben wir natürlich Nachholbedarf, das muss man schon sagen. Nichts ist perfekt oder hundertprozentig. Wir wissen beispielsweise – wiederum bezogen auf Frauen –, dass es bezüglich Osteoporose eine rechtzeitige Vorsorgeun­tersuchung braucht, die es zurzeit nicht flächendeckend in allen Bundesländern gibt und auch nicht auf Krankenkasse angeboten wird. Zurzeit ist es so, dass 600 000 Frau­en an Knochenschwund leiden, aber nur rund 120 000 Frauen angemessen behandelt werden, weil das Bewusstsein sowohl bei den Ärzten als auch bei den Frauen für eine Vorsorgemedizin nicht gegeben ist.

Aber auch bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen, meine Damen und Herren, könnte durch Vorsorge einiges verhindert werden. Mittlerweile erleiden mehr Frauen als Män­ner einen Herzinfarkt, aber nicht deshalb, weil sie eine andere Lebensweise hätten oder diese sie beeinträchtigt, sondern weil da ganz einfach die Gender-Medizin fehlt. Da werden die Symptome der Männer auch als Symptome der Frauen gesehen, und das ist eine völlige Fehldiagnose (Abg. Steinbichler: Reden wir einmal über die Ernäh­rung!), das muss man ganz klar sagen.

Diesbezüglich freue ich mich aber, dass in diesem Gesundheitsstrukturplan enthalten ist, dass wir dem Bereich Gender, Herr Bundesminister, einen großen Stellenwert ein­räumen, denn gerade bezüglich Gender brauchen wir ganz einfach die unterschiedli­chen Maßnahmen in Bezug auf Bedürfnisse von Frauen und Männern. Darauf muss Rücksicht genommen werden in der Vorsorge, in der Therapie und in der Forschung. Da sind wir europaweit im letzten Drittel zu finden, und das kann es doch wohl nicht sein! Daher brauchen wir diese verstärkten Maßnahmen in diesem geschlechtssensib­len Bereich der Medizin.

Ja, und dann gibt es einen großen Bereich, der mir ganz besonders am Herzen liegt – wir haben das auch im Gesundheitsausschuss diskutiert –, das ist die Gesundheitsvor­sorge im Hinblick auf Brustkrebsvorsorge. In diesem Zusammenhang haben sich mit


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