Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll25. Sitzung / Seite 40

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Ärzte arbeiten, verändert haben. Die Ärzte wollen heute genau so leben und genau sol­che Privilegien in Anspruch nehmen wie die restliche Bevölkerung auch. 60 Wochen­stunden gehören der Vergangenheit an. Das wollen die jungen Kolleginnen und Kolle­gen nicht mehr auf sich nehmen. Sie wollen eine neue Work-Life-Balance leben, nicht so wie in alten Zeiten die Landärzte oder auch Ärzte in Krankenhäusern. Auch die Mo­bilität hat sich verändert, genauso wie der Ärztenachwuchs als solcher. Darauf muss eingegangen werden, das passiert aber nicht.

Es sollte eigentlich – und da wäre schon viel gewonnen – jeder das tun, wofür er be­stellt ist. Es sollten Patientenanwälte nicht gesellschafts- und gesundheitspolitische Hirngespinste betreiben, sondern ihre Tätigkeit, das, wofür sie eingestellt werden, ver­richten.

Meine Damen und Herren! Was wünscht der Patient heute? – Der Patient wünscht, dass er im Krankenhaus in den Ambulanzen keine lange Wartezeit hat. Er wünscht, dass er bei den Ärzten, wenn er hingeht, nicht um 16 Uhr keinen Arzt mehr antrifft. Er wünscht sich natürlich auch weiterhin eine gute Versorgung und eine leistbare Medizin, keine Zweiklassenmedizin. – Das werden wir mit diesem System, wenn Sie die rich­tigen Fragen nicht stellen und die Antworten nicht akzeptieren, nicht erreichen. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn Sie, liebe Patienten, die zuschauen (Präsidentin Prammer gibt das Glockenzei­chen) – bitte noch einen Satz –, wenn Sie möchten, dass dieses System verändert wird, dann müssen Sie links und rechts von mir – SPÖ und ÖVP – einen Denkzettel verpassen.

Diese Gelegenheit haben Sie am Sonntag. Bitte wählen Sie die FPÖ! – Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)

10.14


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Schwentner. – Bitte.

 


10.15.01

Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Frau Präsidentin! Werter Herr Minis­ter! Hohes Haus! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich möchte mit ein paar Ant­worten beginnen – jetzt ist Herr Kollege Strolz nicht da, aber vielleicht richten es ihm die Kollegen aus, die noch hier sind.

Den Vorwurf, wir würden ein etatistisches Gesundheitssystem verfolgen, halte ich für relativ absurd. Und wir betreiben auch keine Panikmache, im Gegenteil: Was wir versu­chen, ist, zu gewährleisten – beziehungsweise zumindest dafür zu kämpfen –, dass wir ein Gesundheitssystem haben, das gewährleistet, dass es allen gleich gut geht, dass alle gleich behandelt werden (Beifall bei den Grünen): alle Kinder, alle Erwachsenen, alle älteren Menschen. Das ist der einzige Sinn. Und etatistisch hin oder her: Ich stehe dazu, dass es ein öffentliches gutes Gesundheitssystem braucht. (Beifall bei den Grü­nen sowie der Abg. Königsberger-Ludwig.)

Bezugnehmend auf die vielen Fragen, die da gekommen sind, beziehungsweise die vielen Schlagwörter – der Mensch muss im Mittelpunkt stehen, haben Sie, Herr Minis­ter, gesagt; die qualitative Versorgung muss gewährleistet sein, hat Kollege Rasinger gesagt; die Bürokratie muss abgebaut werden – muss ich sagen: Ja, mit all dem sind wir einverstanden, aber – jeder von uns ist betroffen, und der Begriff „Krankenkassen“ ist heute schon mehrmals gefallen – ich glaube – da sind wir uns alle einig, das eint uns auch mit den NEOS und allen anderen Oppositionsparteien –, deren Anzahl muss zumindest reduziert werden beziehungsweise müssen sie zusammengelegt werden.

Was bedeutet das? Wir alle erleben das jeden Tag! Ich erzähle nur ein Minibeispiel aus meiner jüngsten Vergangenheit: Mein Sohn ist jetzt 18, er ist bei mir mitversichert. Ich


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