Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll25. Sitzung / Seite 65

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Kollege Kurzmann, Landesrat aus der FPÖ, ist sogar der Meinung, dass man Sied­lungsschwerpunkte nur mehr dort haben dürfte, wo vier Mal am Tag der öffentliche Verkehr Halt macht, und zwar jeweils vier Mal aus der gleichen Richtung.

Meine geschätzten Damen und Herren, das ist eine Entmündigung der Bevölkerung des ländlichen Raums. Das ist ein Drüberfahren, das diese Menschen nicht verdient haben. (Beifall beim Team Stronach.)

Ich ersuche Sie, mehr Ehrlichkeit an den Tag zu legen, die Probleme ehrlich anzuspre­chen, den ländlichen Raum als Sorgenkind ernst zu nehmen und im Rahmen des Fi­nanzausgleichs die entsprechenden Maßnahmen zu seiner Stärkung einzuleiten. – Dan­ke. (Beifall beim Team Stronach.)

11.49


Präsident Karlheinz Kopf: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben in unserem Hohen Haus Besuch aus dem Südtiroler Landtag. Ich begrüße sehr herzlich auf der Besuchergalerie die Delegation aus Südtirol, angeführt von Herrn Abgeordne­tem Sven Knoll. Herzlich willkommen! (Allgemeiner Beifall.)

Als Nächster gelangt Herr Klubobmann Strolz zu Wort. – Bitte.

 


11.50.55

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Liebe Bürgerinnen und Bürger auf der Besuchergalerie, am Bildschirm, am Handy, am Fernsehgerät! Liebe Südtiroler Freunde! Ihr Besuch freut mich sehr! Ich war vor zwei Wochen in Südtirol. (Abg. Rädler: Das ist gar nicht aufgefallen!) Es ist immer wieder ein Genuss, dieses blühende Land zu sehen. (Wei­tere Rufe bei der ÖVP: Das ist gar nicht aufgefallen!) – Ich weiß, manche wollen, dass ich ein One-way-Ticket löse, aber es wird immer wieder ein Urlaub sein und kein Anrei­sen, um dort zu bleiben.

Aber Sie legen natürlich die Brücke: Ländliche Region, ländlicher Raum, das ist unser Thema in der heutigen Aktuellen Europastunde, und ich möchte vorweg unsere Vision von unserem Europa darlegen. Welche Vision haben wir von dem Europa, in dem wir in zehn Jahren leben wollen, in dem meine Kinder in 20 Jahren leben sollen? – Es soll ein Miteinander sein! Deswegen wollen wir dieses Miteinander immer in den Vorder­grund stellen. Das Miteinander soll immer vor dem Gegeneinander stehen. Das gilt für die 28 Länder untereinander, das gilt für unsere Nachbarschaftspolitik, das gilt für das Verhältnis Stadt – Land. Das wird im Idealfall immer ein Miteinander sein. Das soll kein Gegeneinander sein, wir sollen es nie gegeneinander ausspielen. Der ländliche Raum ist extrem wichtig, ist eine ganz zentrale Säule. Das ist für uns natürlich wichtig in un­serem Bild von einem Europa der starken Regionen. Das wird es nicht spielen ohne starken ländlichen Raum.

Und jetzt ist die Frage: Wo haben wir die Probleme? – Diese sind zahlreich. Es gibt ge­nügend Untersuchungen. Was beispielsweise die Steiermark betrifft, so besagt eine im Auftrag der steiermärkischen Landesregierung durch die Boku erstellte Studie, dass wir ein Problem im Hinblick auf das Thema der Überalterung, auch im Hinblick auf das Ge­schlechterverhältnis haben. Besonders die jungen Frauen verlassen gleichsam flucht­artig diese Regionen. Wir haben in manchen Bezirken einen Überhang von Männern in einem Ausmaß von zwei Dritteln. Das ist natürlich nicht nachhaltig. Ich würde mir wün­schen, dass eine Conchita Wurst auch in ländlichen Regionen zu Hause ist (Abg. Lo­patka: Woher kommt denn die? Die kommt ja von dort! – Ein so ein Blödsinn! – weitere Zwischenrufe bei ÖVP, FPÖ und Team Stronach) und dass sie nicht das Gefühl hat, sie muss in die Stadt ziehen. (Abg. Wöginger: Du kennst dich vielleicht in Südtirol aus, aber daheim nicht! – Abg. Lopatka: Wo ist denn Bad Mitterndorf? Wo ist Bad Mittern­dorf, Kollege Strolz?)

 


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