Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll25. Sitzung / Seite 180

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rungsprogramm hineingeschrieben. Wir brauchen es nur mehr anzugehen. Alles Gute dazu! (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

17.56


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Jank. – Bitte.

 


17.57.06

Abgeordnete Brigitte Jank (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte ein bisschen weiter ausholen und sagen: Österreich war schon immer ein Zuwanderungsland. Dazu bekennen wir uns auch. Unsere Gesellschaft ist zudem im Wandel. Wir werden immer älter, bekommen immer weniger Kinder. Das hat natürlich letztendlich auch gravierende Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft und damit auch auf den Arbeitsmarkt. Wir brauchen dort qualifiziertes Personal.

Blicken wir weiter zurück! Wir feiern heuer 50 Jahre Anwerbeabkommen zwischen Ös­terreich und der Türkei. Das heißt, wir hatten schon vor 50 Jahren die Notwendigkeit, Menschen in unser Land zu holen, die gemeinsam mit uns die Wirtschaft aufbauen.

Damals sind viele gekommen. Heute stellen wir die Notwendigkeit fest, qualifizierte Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter in das Land hereinzuholen. Die Rot-Weiß-Rot-Karte ist ein wichtiger Schritt, um diese qualifizierte Zuwanderung zu regeln. Neben der Be­kämpfung des Fachkräftemangels im Inland, worauf wir natürlich schauen müssen – Stichworte: Schulsystem-Reform, besseres Image der Lehre, mehr Frauen in techni­sche Berufe hinein –, brauchen wir auch in Richtung Ausland eine gezielte Strategie im Bereich qualifizierter Migration und Integration.

Die Unternehmen sagen zu drei Viertel, dass der Fachkräftemangel eines der größten Hemmnisse der wirtschaftlichen Entwicklung für den eigenen betrieblichen Erfolg ist. Westeuropa benötigt bis zum Jahr 2030 45 Millionen zusätzlicher Arbeitskräfte. Das heißt, es ist Aufgabe aller Länder, darauf zu schauen, dass Qualifikation da ist – ich sa­ge es noch einmal, weil es auch meine Hauptaufgabe ist: Bildung, Bildung, Bildung! –, aber es ist auch darauf zu schauen, dass Arbeitskräfte durch ihr besonderes Können die Nachfrage in jenen Ländern decken, wo das notwendig ist.

Diese Rot-Weiß-Rot-Karte ist auf drei Säulen aufgebaut. Zum einen so quasi auf den hoch Qualifizierten, den High Potentials, wie man es auch sagen kann, zweitens auf den Fachkräften in den Mangelberufen und auf Fachkräften, die als Schlüsselfachkräf­te gelten, und zwar sowohl in der selbständigen als auch in der unselbständigen Form, sowie drittens auf den Studienabsolventen inländischer Hochschulen.

Natürlich braucht es – das ist auch von Ihnen, Frau Ministerin, angesprochen worden – gewisse Regelungen und einen gewissen Erweiterungs- und Nachholbedarf. Dem ist ja auch die Regierung schon in ihrem Regierungsprogramm positiv gegenüberstehend, damit wir – und das ist uns ein ganz wichtiges Anliegen – vor allem auch die Studie­renden hierbehalten können. Zu viele bilden wir hier gut aus, sie nutzen unsere Sys­teme, sie nutzen den freien Zugang, aber auch den wirtschaftlichen Vorteil eines Stu­diums hier in Österreich, und verlassen uns dann wieder oder müssen uns verlassen, weil die Regelungen nicht ausreichend sind.

Wir haben von der Wirtschaft her ein besonderes Anliegen, nämlich auch den Bache­lor-Studierenden die Möglichkeit zu geben, auf Basis der Rot-Weiß-Rot-Card im Inland zu bleiben. Derzeit sind es viel zu wenige, die davon Gebrauch machen. Daher ist es aus unserer Sicht notwendig, das diesen jungen Menschen zu ermöglichen.

Ich möchte noch ausführen, dass einerseits, neben dem AVG, das Verfahren mit acht Wochen oder zwei Monaten wesentlich kürzer geregelt ist als im AVG – das ist sehr


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