Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 190

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Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, die notwendigen budgetären Vorkehrungen zu treffen, dass im Sinne der Transparenz die Fördergelder der Gemeinsamen Agrar­politik an aktive Landwirte, öffentliche Körperschaften und Handels- und Wirtschafts­betriebe getrennt ausgewiesen werden.“

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Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Auer. – Bitte.

 


17.27.29

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Ich kann durchaus in einigen Bereichen dem Kollegen Jannach recht geben. Das sei zuge­geben.

Aufgrund der Knappheit der Zeit möchte ich mich nur einem Punkt noch näher widmen, nämlich dem, was die soziale Absicherung betrifft. Da darf ich aber daran erinnern, liebe Freunde von der Freiheitlichen Partei: Als die Bauernpension beschlossen wurde, gab es eurerseits in Oberösterreich und in der Steiermark Demonstrationen dagegen! „Denn wir wollen uns die Bauern schon selber noch erhalten“, hat es damals geheißen. Das haben Sie leider vergessen. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der FPÖ.) Aber es ist unbestritten, dass es notwendig wäre, hier zu einer Verbesserung der sozialen Situation zu kommen.

Geschätzte Damen und Herren! Die Landwirtschaft steht vor riesigen Herausforde­rungen. Wir wissen, dass bis 2050 die Weltbevölkerung auf deutlich über neun Milliar­den ansteigen wird und daher dementsprechend eine Produktion der Lebensmittel zu erfolgen hat, die Lebensmittelproduktion zu steigern ist. Wie schaut es in der Frage der Landwirtschaft in Österreich aus? Wird das Budget diesen künftigen Aufgaben, diesen künftigen Herausforderungen gerecht? Haben die Bäuerinnen und Bauern aufgrund dieses Budgets die Chance beziehungsweise die Möglichkeit, die Zukunft zu bewäl­tigen?

Realität ist: Es ist ein Budget der Möglichkeiten! Denn das Sparbudget und die Sanierung des Budgets geht auch an uns nicht vorüber. Aber weil angesprochen wurde, dass gerade in der Verwaltung zu sparen wäre: Da könnten sich manch andere aus der Verwaltung im Bereich des Sparens an Herrn Bundesminister Rupprechter ein Beispiel nehmen. Er ist jener, der sehr deutliche Einsparungen vornimmt, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Wichtig für mich und, wie ich glaube, für alle Bäuerinnen und Bauern wäre mehr Verständnis in der Öffentlichkeit für die Landwirtschaft, für die produzierende Landwirt­schaft. Ich habe auch schon einmal darauf hingewiesen, dass dies eine Berufsgruppe ist, die es nicht leicht hat. Das ist unbestritten.

Ich halte schon gar nichts von dem Fanatismus beziehungsweise von dem Religions­glauben, der manches Mal, man könnte ja fast sagen, wie in einem Glaubenskrieg zwischen biologischem Wirtschaften und konventionellem Wirtschaften stattfindet. Davon haben wir nichts, sondern es soll ein gemeinsames Miteinander geben: die für diese Bereiche, und die für jene Bereiche. Wenn sonst überall Transparenz, wenn sonst überall Verständnis und Offenheit gefordert wird, sollten wir auch in diesem Bereich die Anerkennung des jeweiligen anderen, glaube ich, durchaus akzeptieren.

Meine Damen und Herren, wir brauchen eine Landwirtschaft, die dieses Land bewirt­schaftet, eine produktive Bewirtschaftung und nicht eine stillgelegte. Diese Landwirt­schaft prägt das Gesicht des Landes, und Millionen von Touristen bestätigen die


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