Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 206

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Meine Damen und Herren! Ich möchte aber zum Umweltbereich noch kurz anmerken, ohne auf dieses Heftl näher eingehen zu wollen, das ich heute in der Früh am Bahnhof in die Hand gedrückt bekommen habe, nämlich „eva“, ein Wahlprogramm beziehungs­weise eine Wahlbroschüre der Grünen. (Der Redner hält das genannte Druckwerk in die Höhe.) Ich habe in der Schnellbahn eifrig versucht, darin irgendetwas zum Thema Klima- und Umweltschutz zu finden, aber darüber stand da nichts. Stattdessen gibt es da den Artikel „So schmust Europa“ und „die eva Foto-Lovestory“. Das erinnert mich ein bisschen an das „Bravo“ aus meiner Jugendzeit. Also so etwas Inhaltsleeres habe ich überhaupt noch nicht gesehen! Aber macht nichts, es war eine nette Lektüre auf dem Weg ins Parlament. (Heiterkeit bei SPÖ und FPÖ. – Zwischenrufe bei den Grünen.)

Meine Bitte an die Grünen, aber auch an alle anderen wäre: Wir müssen die Bevöl­kerung mitnehmen auf dem Weg zur Energiewende und zum Klimaschutz. Wir können noch so bemüht hier herinnen Politik formulieren und sie auch finanzieren – wenn draußen die Bürgerinnen und Bürger nicht mitgehen, bringt das wenig. (Abg. Pirkl­huber: Wir arbeiten in allen Bundesländern!) Ich sage das ganz bewusst. Es werden nämlich zunehmend aus egoistischen Eigeninteressen heraus Bürgerinitiativen gestartet, um Windräder- und Leitungsbau zu verhindern, ja sogar um Hochwasser­schutzmaßnahmen zu verhindern.

Ich bin da ganz bei Herrn Trittin, grüner Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Er stellt sich selbstbewusst hin und sagt: Wenn wir die Energiewende wollen, dann müssen wir auch die Bürger mitnehmen, dann müssen wir Überzeugungsarbeit leisten und dürfen nicht populistisch nachjammern. Diesen Appell richte ich an alle Fraktionen in diesem Haus. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Pirklhuber: Danke für diese grüne Botschaft! Gute Werbung!)

18.21


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Grillitsch zu Wort. – Bitte.

 


18.21.58

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir reden über Nachhaltigkeit, Klimawandel, Ernährungssouveränität, wir reden über das Budget für die Lebens­grund­lagensicherung. Und wenn ich in die Reihen der Grünen schaue, merke ich, dass nur relativ wenige Abgeordnete der Grünen sich für diese Themen interessieren. (Abg. Pirklhuber: Und wo ist der Kammerpräsident? Auch nicht da!) Dabei nehmen die Grünen diese Themen ständig für sich in Anspruch, meine Damen und Herren. Ich sage das jetzt ganz offen: Die wahren und einzigen Grünen, die es gibt, sind die bäuerlichen Familien, die Bäuerinnen und die Bauern (Beifall bei der ÖVP), die nachhaltig dieses Land geprägt und bewirtschaftet haben, sodass wir heute von einer Kulturlandschaft sprechen können! Wir brauchen Sie nicht dafür, dass Sie uns neue Bürokratie, neue Auflagen und so weiter vorschreiben.

Ich möchte mich bei den Bäuerinnen und Bauern bedanken für diese Lebensleistung, die sie tagtäglich erbringen! Dafür brauchen wir keine Grünen (Abg. Pirklhuber: Machen Sie mal ordentliche Politik für die Bauern und nicht nur Lippenbekenntnisse am Sonntag!), die Eigentumsdiebstahl begehen, die in Ställe einbrechen und der­gleichen mehr, die Terror auf Eigentum ausüben. Das brauchen wir nicht, meine Damen und Herren! (Lebhafter Beifall bei der ÖVP. – Widerspruch bei den Grünen.)

Wir wollen eine funktionierende, praxistaugliche Landwirtschaft im Sinne der Nach­haltigkeit, im Sinne dessen, was Sie uns immer rauben wollen. Ich meine die öko­soziale Marktwirtschaft, die wir, die Österreichische Volkspartei und der Bauernbund,


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