Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 228

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mit ihren Kinder zu verbringen, und um den Kindern zu ermöglichen, möglichst viel Zeit mit ihren Vätern zu verbringen. Daher ist es wichtig und richtig, dass in den nächsten Jahren der Weg fortgesetzt wird, der in den letzten Jahren schon mit deutlichen Schritten gegangen worden ist, nämlich den Ausbau der Kinderbetreuungs­einrichtun­gen fortzusetzen und zu forcieren, wobei wir das Augenmerk darauf legen müssen und wollen und werden, dass auf die Qualität der Betreuung geschaut wird und auch darauf, dass die entsprechenden Öffnungszeiten zur Verfügung gestellt werden.

Was ich sehr bedauere, Frau Ministerin, ist, dass unser Vorhaben, das im Regierungs­programm festgeschrieben ist, dass wir uns nämlich ein zweites verpflichtendes Gratiskindergartenjahr vornehmen wollen, in den vorliegenden Budgets nicht vorgese­hen ist. Das ist ein wichtiger Punkt, den wir nicht aus den Augen verlieren wollen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Reform des Kinderbetreuungsgeldes. Da haben wir ebenfalls festgeschrieben, dass wir ein Kinderbetreuungsgeldkonto schaffen wollen. Der Hintergrund ist der, dass wir die Verteilung des zur Verfügung stehenden Geldes gerechter gestalten wollen. Die Grundidee ist: Für jedes Kind steht die gleiche Summe an Kinderbetreuungsgeld zur Verfügung, und alle können sich dann nach ihrer Wahl entsprechend einteilen, in welcher Zeit und in welcher Form sie dieses Geld in An­spruch nehmen wollen.

Noch einmal: Unsere Verantwortung ist – und da werden wichtige Schritte gesetzt –, weitere Schritte in Richtung: Jeder/jede soll die Lebensform wählen können, die er/sie sich für sich vorstellt, zu setzen. (Beifall bei der SPÖ.)

19.30


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Durchschlag. –Bitte.

 


19.30.56

Abgeordnete Claudia Durchschlag (ÖVP): Herr Präsident! Frau Ministerin! Frau Staatssekretärin! Frau Rosenkranz, am Beginn zur Klarstellung: Die ÖVP ist durchaus nicht unentschieden. Wir haben uns dafür entschieden, dass wir die Entscheidung, wie viele Kinder jemand haben will, wer im Beruf ist, wer zu Hause ist, wer sich um die Kinder kümmert, und zwar in welchem Rahmen und in welchem Ausmaß, den Familien selbst überlassen, weil wir der Überzeugung sind, dass sie diese Entscheidung selber treffen können.

Österreich muss familienfreundlicher werden! – das hat sich die Familienministerin zum Ziel gesetzt, und das ist auch gut so Es kann nicht sein, dass es immer noch Bau­ordnungen gibt, wo Kinderlärm als Lärm, gegen den man klagen kann, definiert ist. Das ist nicht kinder- und daher auch nicht familienfreundlich.

Was macht aber ein familienfreundliches Land aus? – Auf der einen Seite natürlich das viel zitierte Klima, die Toleranz, die man Familien und Kindern entgegenbringt, so etwas wie eine „Willkommen-Familienkultur“, und auf der anderen Seite die wichtigen Rahmenbedingungen. In Bezug darauf haben wir schon viel über die finanziellen Voraussetzungen gehört, und wir haben auch schon viel über Kinderbetreuung gehört.

Ein Thema, das nach meiner Erfahrung aus Gesprächen mit Eltern immer wichtiger wird, ist das Thema der Zeit. Was meine ich damit? – Es geht darum, dass Eltern ausreichend Zeit mit den Kindern verbringen wollen. Sie wollen sie beim Aufwachsen begleiten. Auch sehr viele Väter sagen das. Sie wollen sich nicht so quasi erst bei der Matura ins Leben ihrer Kinder wieder einklinken, sondern sie wollen ihre Elternrolle auch schon bei den Kleinkindern aktiv wahrnehmen. Daher begrüße ich es sehr, dass


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