Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 360

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an den Universitäten weiter zu verbessern. So ist im Regierungsprogramm ja vorge­sehen, weitere 200 Professorenstellen zur Verfügung zu stellen, denn wir wollen die Verbesserung der Betreuungsverhältnisse durch mehr Lehrpersonal erreichen und eben nicht durch den Abbau von Studierenden. Insofern ist die Festlegung, dass es in Österreich nicht weniger Studierende geben darf, auch sehr wichtig. (Beifall bei der SPÖ.)

Also, wie gesagt, im Bereich des Wissenschaftsbudgets eine solide Budgetierung. In Zeiten wie diesen, das muss ich auch sagen, ist in vielen Bereichen eine Absicherung und Fortführung von bestehenden Dingen ja auch schon etwas, was man als positiv hervorheben kann. (Beifall bei der SPÖ.)

15.39


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ertl­schweiger. – Bitte.

 


15.40.02

Abgeordneter Rouven Ertlschweiger, MSc (STRONACH): Geschätzte Frau Präsi­dentin! Werter Herr Bundesminister! Werter Herr Staatssekretär! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich muss mich den Ausführungen meiner Vorrednerin anschließen: Eine Bankrotterklärung ist dieses Budget auch meiner Ansicht nach sicherlich nicht. Ich habe es dem Herrn Bundesminister im Ausschuss gesagt und habe ihm dafür Respekt gezollt, dass er in schwierigen Zeiten so ein Budget zusammenbekommen hat. Natür­lich, wünschen kann man sich immer mehr. Meiner Meinung nach ist es entscheidend, die Mittel entsprechend zu verteilen und Schwerpunkte und Prioritäten zu setzen.

Ohne Breite gibt es keine Spitze. Das gilt nicht nur für den Sport, sondern auch für den Forschungsbereich. Wir wissen, dass die Grundlagenforschung den ersten Schritt in der Innovationskette darstellt und sehr häufig die Basis für grundlegend neue Technologien bildet und natürlich auch entscheidend ist für die Qualität der Ausbildung unserer Studenten.

Im internationalen Vergleich gesehen ist in Österreich der Anteil der Grundlagen­forschung an den gesamten Forschungsaufwendungen eher gering. Wenn wir in Zukunft konkurrenzfähig bleiben wollen, dann muss sich die Verwendung der Mittel in den nächsten Jahren kontinuierlich ändern. Wir müssen einfach den Mut aufbringen und Prioritäten setzen.

Der große Erfinder und Industrielle Werner von Siemens hat schon vor 200 Jahren gewusst – ich zitiere –:

„Die naturwissenschaftliche Forschung bildet immer den sicheren Boden des tech­nischen Fortschritts, und die Industrie eines Landes wird niemals eine international leitende Stelle erwerben und sich erhalten können, wenn dasselbe nicht gleichzeitig an der Spitze des naturwissenschaftlichen Fortschritts steht. Dieses herbeizuführen ist das wirksamste Mittel zur Hebung der Industrie.“

Ich glaube, dass er damit nicht so falsch gelegen ist, und ich meine, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass die Grundlagenforschung eindeutig verstärkt gehört. Das Ziel von Professor Anton Zeilinger, des anerkannten Präsidenten der Akademie der Wissenschaften, die Grundlagenforschung in den nächsten fünf Jahren jeweils um 10 Prozent pro Jahr auszubauen, erscheint zwar auf den ersten Blick sehr ambitioniert, aber es ist trotzdem ein Ziel, das auf jeden Fall zukunfts- und vor allem standortorientiert ist.

Jeder vernünftige Volkswirt wird Ihnen bestätigen, dass eine gute FTI-Politik in einem Land eine wesentliche Komponente beziehungsweise Voraussetzung für eine moderne Wirtschaftspolitik ist. Eine Volkswirtschaft ist dann in der Lage, die Voraussetzungen


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