Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 392

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Leistungen nur dann erbringen, wenn von der Sportpolitik ein Umfeld geschaffen wird, dass das den Sportlern auch ermöglicht wird.

Ihr oberstes Ziel als Sportminister sollte es sein, den Sportlern dieses Umfeld sicherzustellen. Doch meistens hat man den Eindruck, dass der Sport in der Politik mehr ein Zaungast ist und nur dann eine Rolle spielt, wenn es darum geht, sich mit Olympiasiegern fotografieren zu lassen, oder wenn es darum geht, irgendwelche Veranstaltungen zu boykottieren. (Beifall bei der FPÖ.)

Das gesamte Sportsystem ist geprägt durch Ineffizienzen, Doppelförderungen, Intrans­parenz und Strategielosigkeit – eine Fülle von Einzelmaßnahmen, wo ich glaube, dass selbst Sie, Herr Minister, bei allem Bemühen keinen Überblick mehr haben können. Ganz nach dem Motto: Ich habe die Teile in der Hand, allein es fehlt das geistig‘ Band.

Ein gutes Beispiel für dieses Aufzäumen von hinten ist doch jetzt wieder dieser Sportstätten-Masterplan. An und für sich wäre das eine wirklich gute Idee und auch dringend benötigt. Ich bin wirklich froh darüber, dass Sie dieses Projekt jetzt beherzter angehen, Herr Minister. Aber wie schaut die Umsetzung bis jetzt aus?

Nicht, dass Sie hergehen, zunächst einmal die großen Ziele präsentieren und den Sportstätten-Masterplan für ganz Österreich präsentieren, sondern Sie nehmen einige neue und alte Baumaßnahmen und versuchen, diese zusammenzufassen und als Strategie zu verkaufen. Alle Mehrausgaben jetzt in der Allgemeinen Sportförderung schreiben Sie einem Sportstätten-Masterplan zu, den es noch gar nicht gibt. Ich frage mich, wie das funktionieren kann.

Wenn ich schon bei den Ausgaben bin: Sie sparen den Sport systematisch kaputt, indem Sie die Mittel, die Sie zur Verfügung haben, gar nicht ganz ausschöpfen. Verkaufen Sie das nicht als zweckdienliche Einsparung, denn das ist es nicht! Letztes Jahr haben Sie 30 Millionen € einfach liegen lassen, die der Sport dringend benötigt hätte. Heuer setzen Sie schon insgesamt bei einem viel niedrigeren Niveau an. Ich hoffe inständig, dass Sie diesmal die gesamte Summe ausgeben, denn der Sport hat es wirklich notwendig. Und wenn ich von Sport rede, dann meine ich die Sportler und nicht die Sportbürokratie.

Wenn Sie schon bei den Förderungen im Sport einsparen, dann, bitte, bei der Förderungsstruktur: Weg mit dem Verbändespeck!

Noch ein letzter Aspekt, der mir selbst besonders wichtig ist, aus dem einfachen Grund, weil mich viele Sportler darauf ansprechen: Das ist die auch von Ihnen genannte hohe Drop-out-Rate bei Jungsportlern auf dem Weg zum Profi-Sport. Die ist schlicht und ergreifend deshalb so hoch, weil es ihnen am Geld fehlt. Da genügen die Maßnahmen – auch wenn einige positive dabei sind – nicht, um gegen dieses Problem vorzugehen.

Wir schlagen vor: Setzen Sie sich mit dem Finanzminister zusammen und entwickeln Sie ein Konzept, wonach man Sponsoring von Jungsportlern steuerlich abschreiben kann! Das wäre eine sinnvolle Maßnahme. (Beifall bei der FPÖ.)

17.22


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Rauch. – Bitte.

 


17.23.05

Abgeordneter Mag. Johannes Rauch (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Herr Staatssekretär! Ich glaube, im Sportbereich ist eines ganz, ganz entscheidend: Das ist die Vorbildwirkung im Sport! Ich glaube, dass gerade in diesem Bereich – und das sieht man auch im Hohen Haus, bis auf eine Fraktion, dazu komme


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