Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 404

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18.00.12

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundes­minis­ter! Herr Staatssekretär! Ich möchte mich beim Thema Sport weniger den Budget­zahlen widmen, sondern vielmehr anderen interessanten Zahlen und Fakten und einem Thema, das mir enorm wichtig ist.

Seit mehr als vier Jahren, beginnend beim damaligen Sportminister, fortgesetzt vom jetzigen Sportminister gibt es die Aktion „Kinder gesund bewegen“ – Frau Kollegin Weigerstorfer, eine kleine Information an Sie –, eine sehr erfolgreiche Aktion. Die Aktion ist enorm wichtig und spiegelt eine perfekte Zusammenarbeit zwischen dem Sportministerium und den drei großen Dachverbänden Österreichs, der SPORTUNION, dem ASVÖ und der ASKÖ, koordiniert durch die Organisation „Fit für Österreich“ wider. 6 700 K­indergärten und Volksschulen haben sich beteiligt, es gibt 70 000 durchge­führte Bewegungseinheiten, davon 45 000 im Regelunterricht, in der Betreuungszeit, und 25 000 zusätzlich zum regulären Bewegungsunterricht.

Wenn man von Bewegung spricht, dann kommt man an den Bewegungsmangel-Erkrankungen nicht vorbei. Eine davon ist zum Beispiel der Diabetes Typ II: 80 Prozent der adipösen Kinder in Österreich sind auch im Erwachsenenalter krankhaft über­gewichtig. Daher muss Vorbeugung schon im frühesten Kindesalter beginnen, und deswegen ist diese Bewegungsinitiative „Kinder gesund bewegen“ des Sportministers so wichtig und unverzichtbar.

Meine Damen und Herren, ich habe sehr viel Verständnis für sinnvolles Sparen, aber noch viel mehr Verständnis für sinnvolles Investieren. Diese vorbildliche Basis „Kinder gesund bewegen“ muss in den Schulen eine konsequente und qualitätsvolle Fortset­zung finden. Das will der Bundeskanzler – das hat er gesagt –, das will der Sportminister – das wissen wir –, das will auch die Unterrichtsministerin, das haben 183 Abgeordnete – die meisten davon sitzen hier – mit ihrer Unterschrift bestätigt, das will ein Sechs-Parteien-Antrag an die Bundesregierung, und das steht im Regie­rungsprogramm.

Trotzdem, meine Damen und Herren, mir persönlich und dem organisierten Sport geht zu wenig weiter, trotzdem heißt es immer wieder, das können wir uns nicht leisten. Noch immer werden falsche Zahlen und Berechnungen über die möglichen Kosten der Einführung dieser täglichen Bewegungseinheit verbreitet. Ja, meine Damen und Herren, wir können uns das wirklich nicht mehr leisten, auf Kosten unserer Kinder und ihrer positiven Entwicklung zu sparen. Für den organisierten Sport in Österreich ist die tägliche Bewegungseinheit in unseren Schulen ein ganz prioritäres Thema.

Betrachtet man die Bruttowertschöpfung im Sport – reden wir von der Sportwirtschaft insgesamt –, bewegen wir 16,4 Milliarden € im Jahr. Alles zusammen finden im gesamten Bereich des Sports und der Sportartikel mehr als 330 000 Menschen Beschäf­tigung. Das zeigt, Bewegung und Sport ist wichtig, ist lebenswichtig.

Ich sehe in erster Linie natürlich raschen Handlungsbedarf im Unterrichtsministerium, aber auch insbesondere im Finanzministerium – ohne dem geht es nicht –, wir brauchen aber auch die Unterstützung des Gesundheitsministers. Wir – die Sportdach­verbände und der gesamte organisierte Sport in Österreich – stehen mit unserem Know-how zur Verfügung.

Abschließend vielen Dank von dieser Stelle aus an die Tausenden ehrenamtlichen SportfunktionärInnen, an die vielen, Hunderten hauptamtlich Beschäftigten im öster-


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