Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 411

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18.22.49

Abgeordneter Dr. Peter Wittmann (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren des Hohen Hauses! Ich will eigentlich nur auf die Wortmeldungen meiner Vorredner in Bezug auf Sport eingehen. Zunächst zur Abgeordneten Weigerstorfer:

Frau Kollegin, das Wesen des österreichischen Sports ist – und darum werden wir international beneidet –, dass es eben nicht nur Verbände gibt, die sich für den Spitzensport engagieren, sondern auch für den Breitensport. Das ist der Unterschied zu 80 Prozent der Sportsysteme in ganz Europa, dass bei uns auch aus Bundesmitteln der Breitensport gefördert wird. Es ist Aufgabe der Dachverbände, die Breite zu fördern. Ohne diese Breite wäre eine Spitze nicht möglich, und umgekehrt, ohne die Spitze wäre die Breite nicht möglich. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wenn Sie Nachhaltigkeit verlangen, dann sage ich Ihnen nur eines: Es wurden durch diese Dachverbände mehr als 8 000 Schulen besucht; es wurden 75 000 Einheiten mit Kindergarten- und Volksschulkindern gemacht (Zwischenruf des Abg. Kickl), um der Bewegungsarmut in den Kindergärten und Volksschulen entgegenzuwirken. Das ist Nachhaltigkeit!

Wir haben Sport als Therapie bei der Wiener Gebietskrankenkasse bei Diabetes­erkran­kungen. Dabei werden einem nicht mehr Arzneimittel, sondern Sporteinheiten verschrieben. Und wenn man diese Sporteinheiten durchführt und beim Sport bleibt, wird eine Möglichkeit angeboten, sich da auch weiterzuentwickeln.

Zur Frau Steger, zu den Fachverbänden und so weiter: Verbandsschelte ist immer gut, aber die Organisation, insbesondere jene der internationalen Sportarten, überträgt sich auch auf das österreichische System. Wo es internationale Fachverbände gibt, gibt es auch österreichische Fachverbände; sonst wäre es nicht möglich, an internationalen Sportwettkämpfen teilzunehmen. Sie können keinen Fachverband einsparen, weil der andere Fachverband dann nicht anerkannt wird bei dem internationalen Fachverband. Das heißt, wir sind in dieser Struktur sehr wohl von den internationalen Organisationen abhängig. (Zwischenruf der Abg. Steger.)

Im Übrigen, zum Sportstättenplan: Da kann ich dem Herrn Bundesminister nur gratulieren, dass es einen bundesweiten Sportstättenplan gibt, denn an sich ist Sport Landessache. Das sind nur unterstützende Mittel, verfassungsmäßig ist Sport Landessache. Die Mittel, die der Bundesminister zur Verfügung stellt, haben sich aus den sogenannten TOTO-Mitteln entwickelt. Daher wäre es Aufgabe der Länder, die Sportstätten alleine zu machen. Aber da es beim Sport bundesweite Interessenslagen gibt, unterstützt auch der Sportminister die Sportstätten. (Abg. Steger: Der Herr Minister will nicht mit den Ländern reden!)

Das heißt, die Beschwerden, die Sie hier angebracht haben, müssen Sie an die Länder richten. Verfassungsmäßig ist das Landessache. Wir fördern nur den Allgemeinsport im Bereich der Organisation der Allgemeinheit, wir fördern nur den Spitzensport über die Fachverbände; und letztendlich ist es Aufgabe der Länder, die Struktur zur Verfügung zu stellen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

18.25


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Brosz. – Bitte.

 


18.25.54

Abgeordneter Dieter Brosz, MSc (Grüne): Herr Präsident! Herr Minister! Ja, Sie haben recht, ich korrigiere mich selbst, ich hätte jetzt fast eine tatsächliche Berichti-


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