Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll36. Sitzung / Seite 74

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Abschließend, glaube ich, ist es wichtig, sich bei all jenen zu bedanken, die diese Pflege und Betreuung ihrer Angehörigen zu Hause übernehmen. Ich glaube, dieser Dank kommt von uns allen und geht in die Richtung jener Menschen, die großartige Arbeit leisten. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

12.02


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Ing. Dietrich. – Bitte.

 


12.02.51

Abgeordnete Ing. Waltraud Dietrich (STRONACH): Geschätzter Herr Präsident! Herr Minister! Ich möchte zum Thema Pflegelehre Stellung nehmen. Wir alle sind uns, glaube ich, dessen bewusst, dass Pflege eines der wesentlichen Themen der Zukunft sein wird. Wir haben leider Gottes eine demographische Entwicklung, die in diese Richtung geht, wir haben eine Überalterung, die uns im sozialen Bereich vor viele Herausforderungen stellen wird. Ich glaube, es wird wichtig sein, dass wir neue Wege andenken, neue Pfade beschreiten, dass wir flexibler sind, wenn es darum geht, Kurzzeitpflege zu installieren, Tagesbetreuungen flexibler zu gestalten oder auch neue Formen des betreuten Wohnens ähnlich den Alten-WGs, die es jetzt schon gibt, zu entwickeln. (Beifall beim Team Stronach.)

In Österreich sind derzeit zwischen 30 000 und 50 000 Menschen in der Pflege tätig, und diese Menschen leisten Hervorragendes. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an jeden Einzelnen, der sich diesem Beruf mit großer Aufopferung widmet. Danke von uns allen! (Beifall beim Team Stronach sowie bei Abgeordneten von ÖVP und FPÖ.)

Wir wissen aber auch, dass unsere Gesellschaft auf einen Pflegenotstand hinsteuern wird, dass wir bis 2020 rund 17 000 Pfleger mehr brauchen werden und dass die Zahl jener, die Pflegegeld beziehen, von derzeit 430 000 auf 500 000 steigen wird. Das alles stellt große Herausforderungen an den Sozialstaat Österreich.

Geschätzte Damen und Herren, angesichts dieser Situation sind wir gut beraten, neue Wege anzudenken. Es gibt auf der einen Seite seit 1999 dankenswerterweise die Möglichkeit, Pflegewissenschaften an der Uni Wien als Studium zu absolvieren, aber wir sollten auch niederschwelligere Angebote einrichten. Und da bin ich schon bei dem Antrag, und deswegen unterstützen wir auch diesen Antrag, Pflegelehre endlich möglich zu machen. (Beifall bei Team Stronach und FPÖ.)

In der Schweiz ist das längst gang und gäbe. 6 000 junge Menschen lernen den Beruf Pflege. In Vorarlberg haben wir ein Pilotprojekt. Auch in der Steiermark, Kollege Wöginger, in Graz hat die ÖVP den Antrag eingebracht, endlich Pflegelehre zu ermög­lichen. (Abg. Wöginger: Alter!) Und deswegen, meine geschätzten Damen und Herren, glaube ich, ist dies schon der richtige Weg. Wir haben viele junge Menschen, die keine Chance auf einen Lehrberuf haben, die eine Lehre suchen, und auf der anderen Seite hätten wir die Möglichkeit, ein Angebot zu schaffen, tun es aber nicht.

Meine geschätzten Damen und Herren, im Namen von 3 685 jungen Menschen, die im Juni 2014 eine Lehrstelle suchen, richte ich an Sie den Appell, dieses Pilotprojekt Pflegelehre zu unterstützen.

Deshalb bringe ich auch folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Ing. Dietrich, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Pilotprojekt Pflegelehre“

 


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