Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll36. Sitzung / Seite 191

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Die Anzahl der Lehrstellensuchenden stieg seit 2011 (3.959) bis 2013 (4.366) kontinuierlich an. In diesem Zeitraum ist die Anzahl der offenen Lehrstellen ebenfalls von 2011 (3.063) auf 2.825 im Jahr 2013 zurückgegangen.

Das heißt, dass sich die Schere zwischen Lehrstellenangebot und Nachfragern weiter geöffnet hat.

Überbetriebliche Lehrstellen sind kein adäquater Ersatz für eine betriebliche Lehr­ausbildung. Die vorhandenen Mittel sollten daher vorwiegend für die Förderung von betrieblichen Lehrstellen eingesetzt werden.

Die Einführung des weiter entwickelten Blum-Bonus Neu ist notwendig, um dem herrschenden Trend entgegen zu wirken. Der sog. Blum-Bonus Neu beruht auf drei Säulen:

Treue-Bonus: 2000 Euro für max. zwei Lehrlinge pro Unternehmen und Jahr für alle Unternehmen, die den Lehrlingsstand des Vorjahres beibehalten

Zusätzlichkeits-Bonus: 3000 Euro für alle Unternehmen, die zusätzliche Lehrlinge aufnehmen und damit ihren Lehrlingsstand gegenüber dem Vorjahr erhöhen (jedoch begrenzt für max. 5 Lehrlinge pro Unternehmen)

Qualitäts-Bonus: 3000 Euro nach einem Qualifikationsnachweis zur Mitte der Lehrzeit

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich der Klubobmann der ÖVP im Vorarlberger Landtag Roland Frühstück am 25. Jänner dieses Jahres gegenüber den Vorarlberger Nachrichten klar im Sinne der Verbesserung des dualen Ausbil­dungssystems für die Wiedereinführung des Blum-Bonus ausgesprochen hat und damit einer Zustimmung der ÖVP-Abgeordneten im Nationalrat wohl nichts mehr im Wege steht stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden 

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, sich mit Nachdruck für die Einführung eines Blum-Bonus Neu einzusetzen.“

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Präsident Ing. Norbert Hofer: Nun gelangt der Herr Bundesminister zu Wort. – Bitte.

 


17.32.47

Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Dr. Reinhold Mitterlehner: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn ich den Kollegen Themessl höre, fühle ich mich immer an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ erinnert. Sie kennen diese Zeitschleife, wo jemand einen Tag mehrmals wiederholt und immer wieder dieselbe Geschichte, aber jeweils in anderer Form erlebt. Bei euch ist es immer die gleiche Geschichte; aber ich komme gleich auf das Thema „Blum-Bonus“ zurück.

Ich möchte damit beginnen, dass in Österreich derzeit 120 579 Lehrlinge in Ausbildung sind, in über 200 Lehrberufen und in über 100 000 Unternehmungen. Damit haben wir eine Quote von 39,9 Prozentpunkten im jeweiligen Altersbereich, also bei denen, die in diesem Bereich 15 Jahre alt geworden sind, und das ist eigentlich eine erfolgreiche Entwicklung. Warum? – Das merken Sie vor allem daran, weil diese 40 Prozent über Jahre hinweg konstant geblieben sind, was dafür spricht, dass im Wettbewerb zwi­schen Schule und Betrieb der Betrieb durchaus auch seinen Part entsprechend erfüllt.

 


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