Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll36. Sitzung / Seite 208

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dokumentierten Nachschulungen sind einfach ein unglaublicher Mehraufwand und eine unglaubliche Belastung für unsere Wirte. Ich glaube, gerade in Österreich ist die Wirtshauskultur etwas, das wir uns erhalten müssen.

Weiters ist bis jetzt eigentlich unklar, wer für etwaige Folgen letztendlich haftet. Auch da ist noch ein bisschen nachzubessern. Ich bitte daher im Sinne der Wirte, da ein bisschen wirtschaftlicher zu agieren.

Ich möchte noch gerne etwas zum Thema Klonfleisch sagen. Diesen Antrag werden wir natürlich vollinhaltlich unterstützen. Die geplante EU-Regelung, die auch ein Verbot von Fleisch von geklonten Tieren beinhaltet, kann für mich als erster Schritt betrachtet werden.

Die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen sind noch nicht ganz geklärt; aber ich glaube, der Konsument hat da einen klaren ethischen Grund angegeben, warum er das nicht will. Die Mehrheit will es nicht, und ich bitte die Volksvertreter, die Bedenken der Mehrheit zu berücksichtigen.

Ich finde es eigentlich auch ein bisschen makaber. Auf der einen Seite müssen wir Allergene kennzeichnen, auf der anderen Seite müssen wir Gentechnik, Klonfleisch und Nachfolge von Klonfleisch nicht kennzeichnen. Das ist für mich mit ein bisschen Hausverstand eigentlich ein komisches Ding. Bitte denken Sie darüber nach! – Danke schön. (Beifall beim Team Stronach sowie des Abg. Pirklhuber.)

18.32


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Diesner-Wais zu Wort. – Bitte.

 


18.32.11

Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Werte Damen und Herren! Ich möchte auch die Wirtschaftstreibenden der Gemeinde Langenzersdorf im Namen der Abgeordneten Eva Himmelbauer recht herzlich begrüßen. (Allgemeiner Beifall.)

Österreichs Lebensmittel sind bekannt für einen guten Geschmack, für eine gute Qualität, die besten Sicherheitsstandards und hohe Kontrollen. Wir haben aber zuneh­mend damit zu tun, dass Produkte importiert werden, da wir in einem globalen Markt sind. Daher ist die Lebensmittelsicherheit ein wichtiger Punkt, und so setzen wir in diesem Gesetz auch eine Anpassung des Unionsrechts um.

Unsere Kontrolle der Lebensmittel erfolgt praktisch vom Feld bis zum Teller. Unsere flächendeckende Landwirtschaft garantiert, dass wir gute, gesunde Produkte in Öster­reich haben, und wir haben mehr Vorschriften und Auflagen als andere Gebiete Europas und der Welt.

Daher ist es uns auch besonders wichtig, dass in Bereichen wie zum Beispiel beim Putenfleisch – wo wir nur mehr 50 Prozent des Eigenbedarfs aus dem eigenen Land, aus Österreich decken können, wo wir wissen, dass der Bedarf an Geflügel und weißem Fleisch eigentlich im Steigen ist – die Bauern und Bäuerinnen nicht zusätzlich noch besonders erschwerte Auflagen haben.

Wir haben eine Bestandsdichte, die geringer ist als in ganz Europa. Wir bekommen Dumpingangebote von anderen Ländern herein, die Halteformen haben, die nicht unserem Interesse entsprechen, und daher sollen wir da nicht auf Quadratmeterzahlen picken, sondern das Gesamtwohl der Tiere sehen. Daher darf ich Sie bitten, Herr Minister, dass da Regelungen getroffen werden, die unseren Bauern auch in Zukunft die Produktion ermöglichen.

 


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