Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll36. Sitzung / Seite 218

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Was aber unserer Nation wirklich nicht würdig ist, das ist die Geburtenrate, nämlich eine Geburtenrate von 1,4. Das heißt, dass diese Nation so, wie sie jetzt ist, eines Tages nicht mehr existieren wird. Wir reden immer von Nachhaltigkeit in diesem und jenem Bereich, uns ist das immer so wichtig, wie es in 40 Jahren ausschauen wird. Wir reden von der Umwelt, über dieses und jenes. Wir wissen aber, dass es laut Statistik Austria ab 2030 mehr Sterbefälle als Geburten geben wird, nämlich um 3 000 pro Jahr. Da kann man sich jetzt ausrechnen – relativ einfach, mit Volksschulmathematik­wis­sen –, wann dieses Volk Österreich, das jetzt lebt, einmal nicht mehr da sein wird. Wir haben 2050 nur mehr 18 Prozent der Bevölkerung unter 20 Jahren, aber 30 Prozent über 65.

Das geht in die Richtung Zuwanderung, es stellt sich die Frage, was wir mit der Zuwanderung machen. Da sind sehr viele Fragen impliziert, die wir nicht gelöst haben, weil wir eine schlechte Familienpolitik und eine degenerierte gesellschaftliche Haltung zu Kindern und Familien haben. Hier fördernd einzugreifen, ist auch Aufgabe der Politik.

Das hat natürlich nicht nur mit der katastrophalen Abtreibungspolitik zu tun, sondern auch mit der gesellschaftlichen Haltung. Noch einmal: Es ist auch eine Aufgabe der Politik, der Familienpolitik, der Gesellschaftspolitik, hier etwas zu unternehmen. (Beifall beim Team Stronach. – Zwischenruf der Abg. Oberhauser.)

Was wir wollen, sind seriöse Zahlen, sind Statistiken, um seriöse Forschung zu betrei­ben und dem nachzugehen, warum jemand abtreiben geht. Was wir nicht wollen, ist, Frauen unter Druck zu setzen, Frauen irgendwie in die Enge zu treiben, sondern wir wollen Optionen geben – den Lebenden und den noch Ungeborenen. (Beifall beim Team Stronach.)

Meine Damen und Herren, wir haben in Österreich pro Tag 100 bis 150 Abtreibungen. Tun wir endlich etwas dagegen, setzen wir Maßnahmen, um diese Zahl zu reduzieren, führen wir wenigstens die vertrauliche Geburt ein! – Danke schön. (Beifall beim Team Stronach. Abg. Cap: Ein ... der Inkompetenz!)

19.07


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Rasinger. – Bitte.

 


19.07.53

Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Minister! Hohes Haus! Auch wenn Sie jetzt einen halben Meter hoch in die Luft springen, Frau Abgeordnete Mückstein: Ihr Verhalten im Ausschuss hat mich irgendwie verwundert. Sie sind eine relativ junge Abgeordnete (Abg. Steinhauser: Das ist ein Kompliment!), aber dass Sie allen anderen Fraktionen mehr oder weniger Unqualifi­ziertheit und Entsetzen vorwerfen, zeigt, dass Sie mit den Usancen noch nicht vertraut sind. Eine andere Meinung ist ja deswegen, weil sie eine andere Meinung ist, noch nicht unqualifiziert. (Abg. Pirklhuber: Die Kollegin war nicht bösartig!) – Herr Pirkl­huber, Sie können noch so viel schreien, wir waren alle dabei, deuten Sie die Ge­schichte jetzt nicht um!

Das macht mich schon sehr betroffen, dass Sie als Frau 50 Kilogramm schwere Krankenschwestern oder Ärztinnen mit bullenartigen Männern gleichsetzen, die von der WEGA gebracht werden oder die im Alkoholrausch sind. (Abg. Mückstein: Das ist unqualifiziert! Abg. Pirklhuber: Diskriminierend ist das, was Sie machen! Das ist ja unglaublich!)

Sie haben dort wortwörtlich gesagt – auch wenn Sie jetzt noch so hüpfen –, das könne man alles regeln, wenn vier Leute reden, beruhige sich das. – Also ich würde Ihnen einmal einen Freiwilligendienst auf der Psychiatrie anraten. Außerdem: Die Sicher-


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