Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll36. Sitzung / Seite 236

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Und zu all diesen Punkten ist anzumerken: Das Budget ist beschlossen. Die Über­nahme solcher Kosten würde zu einer Kostenexplosion führen und ist eigentlich nicht finanzierbar. Daher ist es unmöglich, das zu realisieren.

Abschließend darf ich noch kurz anmerken: Unsere Mediziner leisten hervorragende Arbeit, es gilt aber, deren Arbeitsbedingungen zu verbessern. Und ein zentrales Thema muss für uns immer wieder sein, die medizinische Versorgung auf dem Land zu sichern. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Oberhauser.)

20.01


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Riemer. – Bitte.

 


20.01.20

Abgeordneter Josef A. Riemer (FPÖ): Frau Kollegin, großes Kompliment! Das war das erste Mal, dass ich zu dem Thema alternative Heilmethoden überhaupt etwas Positives gehört habe. Auf der einen Seite ist es Unkenntnis, auf der zweiten Ignoranz und auf der dritten die Eitelkeit von bestehenden Systemen.

Aber bitte, ich habe heute etwas gelernt: Gesundheitswesen gehört dem Bürger. Und Herr Dr. Rasinger hat gesagt, dazu braucht man Herz, Hausverstand und Menschen. Und wenn man das eine nicht weiß, dass alles, was mit Seele, Körper und Geist zu tun hat, etwas Gutes ist, und das andere, Chemie, ist sch – Nein, ich sage das ja gar nicht! Es geht hier nicht um: Chemie gegen Natur und natürliche Heilmethoden. Es geht nicht darum, Reparaturmedizin gegen alternative Heilmethoden auszuspielen. Es geht um Ganzheitsmedizin, um die ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen.

Wenn heute jemand sagt, das ist nur so ein Nebengleis, dann erinnere ich daran: Den alten Kneipp hat man verlacht, man hat den Paracelsus vor 500 Jahren aus Salzburg hinausgeschmissen – heute zitiert ihn jeder drittklassige Pennäler. Dann, muss ich sagen, ist Hahnemann von vor 200 Jahren auch noch etwas ganz Gutes.

Es gibt heute in Österreich 500 Homöopathen – das sind, bitte, Ärzte, ausgebildete Ärzte! Es gibt heute Tausende von Leuten, die Akupunktur betreiben – von der Ärztekammer mit Dekreten ausgestattet! Das ist ja nicht eine Randerscheinung! Dass aber diese ganze Medizin den Kindern nützt, das hat die Frau Kollegin ja schon gesagt: 60 Prozent der Jugend wendet gerade diese Naturheilverfahren an.

Und jetzt kommt der Kostenfaktor. Dazu, Frau Kollegin, eine kleine Korrektur: In der Schweiz und in den Niederlanden gibt es Untersuchungen, wonach der Einsatz von Homöopathie eine besonders große Kostenersparnis bringt!

Also woran hängt es denn? – An der Ignoranz, am Wollen? Wir können Geld sparen, wir können in Wirklichkeit eine Zweiklassenmedizin in Österreich abschaffen. Es liegt an uns! Bitte unterstützen Sie den Antrag! Es ist übrigens für Sie, Ihre Kinder und Enkelkinder. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

20.03


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesminister Stöger. – Bitte, Herr Bundesminister.

 


20.03.28

Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte zu der Debatte beitragen, wo es um die Frage geht: Was erhält man vonseiten der Krankenversicherung an Leistungen? Gibt es komplementäre oder sonstige Medizin?

Aus meiner Perspektive gibt es wirksame oder unwirksame Medizin. Wir müssen sicherstellen, dass die Menschen wirksame Medizin bekommen und dass sie von


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