Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 235

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noch viel schlimmer aus, also denke ich, es kann nur das Gebot der Stunde sein, auch endlich das Verkehrssystem anzugreifen, das Verkehrssystem umzusteuern und den Verkehr zu reduzieren, aber auch massiv in den öffentlichen Verkehr zu investieren und es den Menschen zu ermöglichen – wie es der Vorredner angesprochen hat –, ge­rade auch in ländlichen Regionen auf den öffentlichen Verkehr vermehrt umzusteigen. Das bedeutet gut ausgebaute Verkehrssysteme, gutes Angebot an Verbindungen, qua­litativ hochwertige Verbindungen, sodass es auch attraktiv ist, dieses Angebot zu nut­zen. (Beifall bei den Grünen.)

Herr Bundesminister! Sie sind neu im Amt. Ich möchte Ihnen auch mitgeben, dass es nicht genug ist, Bekenntnisse dazu abzugeben, auch ein bisschen etwas zu investie­ren, gleichzeitig aber auch in kontraproduktive Maßnahmen zu investieren. Es gibt eine Reihe von Autobahnprojekten quer durch Österreich. Da sollte man sich erstens gut überlegen, ob wir uns die finanziell leisten können. Das glaube ich nicht. Aber aus Kli­maschutzsicht können wir uns diese Projekte ganz sicher nicht leisten. Diese Projekte sind kontraproduktiv, und wir sollten diese Mittel und die Anstrengungen dazu nutzen, das Verkehrssystem gezielt umzulenken und umzusteuern.

Beim Umsteuern geht es auch um Steuern, auch hier brauchen wir mehr ökologische Komponenten, gerade auch um wieder Lenkungseffekte zu erzielen, um im Verkehrs­bereich Anreize zu schaffen, damit Menschen öffentlich fahren können und nicht mit dem Auto fahren müssen.

Ich komme aus einer Region, wo man mit dem Auto fahren muss: aus dem südlichen Burgenland. Ich weiß, was das bedeutet. Das ist nicht nur lustig. Ich glaube, dass es für Leute angenehmer ist und auch eine Erhöhung ihrer Lebensqualität bedeutet, wenn man auf den öffentlichen Verkehr umsteigen kann. Man wird nicht in jedes Dorf mit der Eisenbahn fahren können, aber ich glaube, dass wir viele Menschen aus der Kosten­falle des Verkehrs und von der Belastung des Verkehrs befreien können, wenn wir ein besseres Angebot zur Verfügung stellen.

Das möchte ich Ihnen mitgeben, Herr Minister. Das ist eine wichtige Aufgabe für die Bürgerinnen und Bürger im Land, aber vor allem auch für den Klimaschutz. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

20.29


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Buch­mayr. 3 Minuten. – Bitte.

 


20.29.06

Abgeordneter Harry Buchmayr (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Der Gemeinwirtschaftliche Leistungsbericht 2013, zu dem ich auch sehr herzlich gratulieren möchte – ich bin zwar nicht von der Opposition, aber ich habe selten so einen ausführlichen Bericht gesehen –, zeigt sehr deutlich, wie unter stark veränderten Rahmenbedingungen in den letzten Jahren im öffentlichen Verkehr, sowohl im Personenverkehr als auch in der Güterbeförderung, eine sehr positive Ent­wicklung bei Verkehrsdienstleistungen möglich ist.

Ein wesentlicher Beitrag dazu ist der integrierte Taktfahrplan, der schon einige Male angesprochen wurde, dessen Umsetzung natürlich flächendeckend gewünscht wäre. Im Bericht ist angemerkt, dass nach budgetären Möglichkeiten in den nächsten Jahren eine Steigerung von 10 Prozent angedacht ist.

Besonders hervorzuheben sind die Bemühungen, den öffentlichen Verkehr zu attrakti­vieren und noch kundenfreundlicher zu gestalten. Dazu zählen eine verbesserte öster­reichweite und verkehrsträgerübergreifende Verkehrsauskunft und die Vereinfachung des Erwerbs von unternehmensübergreifenden Fahrausweisen auf Mobilgeräten und im Internet.

 


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