Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 48

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Und zum Schluss, weil es so schön ist: Wir brauchen dringend ein eigenes Exekutiv­dienstgesetz. – Danke. (Beifall beim Team Stronach sowie des Abg. Strache.)

10.53


Präsidentin Doris Bures: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag der Abge­ordneten Dr. Nachbaur, Kolleginnen und Kollegen ist ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Nachbaur, Hagen, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Kampf gegen Schlepperkriminalität“

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 1 „Bericht des Ausschusses für innere An­gelegenheiten über den Bericht der Bundesregierung über die innere Sicherheit in Ös­terreich (Sicherheitsbericht 2013) (III-100/276 d.B.)“

„Sicherheitspolitische und wirtschaftliche Entwicklungen haben weltweit Auswirkungen auf Migrationsströme. So ist im Lichte des andauernden innerstaatlichen Konflikts in Syrien ein anhaltender Migrationsstrom Richtung Europa zu erwarten. Der „Arabische Frühling“ in Teilen Nordafrikas hat neben einer sicherheitspolitischen Destabilisierung auch wirtschaftliche Folgen, wie Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Die Zahl der Flücht­linge aus Nordafrika ist im Jahr 2013 stark gestiegen. Für das Jahr 2014 konnte ein stetig anhaltender Zustrom (derzeit schon mehr Flüchtlinge als im gesamten Jahr 2013) aus Nordafrika registriert werden. Der Migrationsstrom aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien aus sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Gründen ist weiterhin auf einem hohen Niveau. Die meisten festgestellten Grenzübertritte erfolgten aus Ita­lien (44%) und Ungarn (33%).“

Mit Jänner 2013 wurden die Sonderkommission Schlepperei Nord in der Landespolizei­direktion Niederösterreich (Sitz in Traiskirchen) und die Sonderkommission Schlep­perei Süd in der Landespolizeidirektion Burgenland (Sitz in Eisenstadt) eingerichtet. Ziel ist es, international agierende Schleppernetzwerke durch gemeinsame, internatio­nale strategische und operative Steuerung von großen Ermittlungsverfahren nachhaltig auszuschalten und eine deutliche Reduzierung der Schlepperaktivitäten nach und durch Österreich zu bewirken.

Die Sonderkommission Schlepperei Nord (Traiskirchen) ist schwerpunktmäßig verant­wortlich für die Bekämpfung der Schleppernetzwerke betreffend russische Staatsange­hörige/Tschetschenen, Kaukasus, Nord- und Ostrouten und dergleichen sowie für die Schlepperrouten über den Flughafen Wien-Schwechat.

Die Sonderkommission Schlepperei Süd (Eisenstadt) ist schwerpunktmäßig verant­wortlich für die Bekämpfung der Schleppernetzwerke in der Balkanregion, in Südost­europa, Kleinasien, Pakistan, Afghanistan, Syrien und dergleichen. Laut einem Bericht in „Polizei aktuell“ bestehen die SOKO-Schlepperei SÜD und die SOKO-Schlepperei NORD lediglich aus jeweils 12 Exekutivbediensteten (SUMME: 24).

Im Jahr 2013 wurden insgesamt 27.486 Personen aufgegriffen. Das bedeutet im Ver­gleich gegenüber 2012 (24.375 Personen) eine Steigerung von 13%. Die Zahl der Schlepper stieg von 235 (2012) auf 352 (2013) und die Zahl der rechtswidrig Eingereis­ten/Aufhältigen von 11.714 (2012) auf 14.811 (2013). Bei der Zahl der geschleppten Personen gab es einen geringfügigen Rückgang von 12.426 (2012) auf 12.323 (2013).

In diesem Bericht sind die Dunkelziffern naturgemäß nicht berücksichtigt. Es ist davon auszugehen, dass die tatsächlichen Zahlen weit höher ausfallen.

 


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