Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 235

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Der Bericht des Rechnungshofes hat in aller Deutlichkeit drei Punkte klargelegt:

Erstens: Die Holding hat jahrelang sehenden Auges ohne irgendwelche Gegensteue­rungsmaßnahmen in die Katastrophe richtiggehend hineingearbeitet.

Zweitens: Das Ministerium hat von Anfang an alles gewusst und auch nichts, nämlich gar nichts, dagegen unternommen.

Drittens: Sowohl die Holding als auch das Ministerium waren stets bemüht, zu verde­cken, zu vertuschen und die Öffentlichkeit wider besseres Wissen zu täuschen.

Ich glaube, dass diese Art der Intransparenz keine Zukunft hat. Wir sehen es, zumin­dest im Kulturbereich, immer wieder, dass es ja doch gelingt, alles aufzudecken, aber dann ist es meistens schon zu spät. Ich glaube, dass die Fortsetzung dieser Verzö­gerungs- und Verdeckungsstrategien mehr behindert als hilft. Und weil das nicht an­ders gegangen ist, müssen wir jetzt einen Unterausschuss des Rechnungshofaus­schusses einrichten, und die ehemalige Ministerin Schmied wird ja dann hoffentlich in diesen kommen. Jedenfalls gibt es dann keinen Grund mehr für sie, nicht zu kom­men. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der NEOS.)

21.05


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Schenk. – Bitte.

 


21.05.21

Abgeordnete Martina Schenk (STRONACH): Herr Präsident! Herr Rechnungshofprä­sident! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich widme mich in meinem Re­debeitrag dem Prüfbericht zu den öffentlichen Pädagogischen Hochschulen. Der Rech­nungshof kritisiert in seinem Bericht Doppelgleisigkeiten, Parallelstrukturen und Mehr­kosten. Konkret sind zwei Ministerien für die Ausbildung an Pädagogischen Hoch­schulen verantwortlich, nämlich das Bildungsministerium und das Wissenschaftsminis­terium.

Die Zahlen des Rechnungshofes deuten darauf hin, dass die Ausbildung an den grö­ßeren Institutionen kostengünstiger ist. Das belegt der Rechnungshof, wie gesagt, sehr schön im Zahlenvergleich. Die beträchtlichen Unterschiede bei den Ausgaben je Stu­dierenden würden Konzentrationen und Kooperationen im Rahmen der Neuorgani­sation der Lehrerausbildung erforderlich machen. Diese Empfehlung des Rechnungs­hofes können wir unterstützen, wir stehen ihr positiv gegenüber.

Der Rechnungshof kritisiert auch die geringe Anzahl an männlichen Lehramtsstuden­ten an den Pädagogischen Hochschulen und empfiehlt hier Maßnahmen, um die At­traktivität des Lehramtsstudiums für den Pflichtschulbereich für Männer zu steigern. Diese Forderung, meine sehr geehrten Damen und Herren, können wir natürlich nur sehr bekräftigen und unterstützen, denn seit Jahren bringe ich hier Anträge ein, um den Anteil von Männern in pädagogischen Berufen zu erhöhen. Nur leider ist bis dato nichts passiert.

Ich darf an dieser Stelle auch daran erinnern, dass wir im Jahre 2010 hier im Hohen Haus eine Fünf-Parteien-Entschließung gefasst haben, in der es eben darum ging, den Anteil der Männer in pädagogischen Berufen zu erhöhen. Nur passiert ist bis dato lei­der nichts.

Die Frau Bildungsministerin argumentiert, dass die PädagogInnenbildung NEU und auch das neue Lehrerdienstrecht für eine Attraktivierung des Berufes auch für Männer sorgen sollen. Diese Maßnahmen treten aber erst viel später in Kraft. Es wurde das schon im Regierungsübereinkommen des Jahres 2008 festgeschrieben, aber evaluie­ren kann man ja nur dann, wenn es in Kraft getreten ist und schon eine Zeit lang in


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite