Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 238

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die Bundestheater in eine sichere Zukunft geführt werden müssen. Der vorliegende Rechnungshofbericht und auch die Diskussion im letzten Ausschuss haben dargelegt, dass rasche Maßnahmen zu setzen sind und diese auch notwendig sind.

Da wir uns heute hier mit dem Bericht des Rechnungshofes zum Thema Bundes­theater-Holding auseinandersetzen, kurz für die Zuseherinnen und Zuseher vor den Fernsehschirmen: Was ist eigentlich die Bundestheater-Holding? – Die Bundestheater-Holding befindet sich im Eigentum der Republik Österreich, verwaltet ein jährliches Budget von rund 240 Millionen € und beschäftigt insgesamt rund 2 500 Mitarbeiter. Sie ist Alleineigentümerin von drei Tochtergesellschaften, dem Burgtheater, der Wiener Staatsoper und der Volksoper, und ist Mehrheitseigentümerin der ART for ART Thea­terservice GmbH; also eine nicht unbedeutende Organisation in der Republik Öster­reich.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren, von meinen Vorrednern wurden bereits sehr viele Kritikpunkte, die der Rechnungshof in seinem Bericht aufgelistet hat, ange­sprochen, und auch von meiner Seite her noch einmal einige Anmerkungen dazu.

Der Rechnungshofbericht nimmt darauf Bezug, dass die Geschäftstätigkeit des Bun­destheaterkonzerns in den Geschäftsjahren 2009 bis 2012 stets negativ gewesen ist und dass dieser in dem Betrachtungszeitraum sein Ergebnis der gewöhnlichen Ge­schäftstätigkeit um rund 68 Prozent auf minus 9,10 Millionen € verringert hat.

Der Rechnungshof weist weiters darauf hin, dass die Holding ihrer strategischen Füh­rungsrolle nicht nachgekommen ist, dass es keine mehrjährigen Finanzierungskonzep­te im Konzern selbst gegeben hat und dass das Kulturressort relativ spät oder über­haupt nicht auf die budgetäre Entwicklung reagiert hat.

Für alle, die im Ausschuss waren und den Bericht gelesen haben, war natürlich unver­ständlich, wie es dazu kommen konnte, dass im Berichtszeitraum 8,9 Millionen € an Gagen, Honoraren und Reisekosten bar ausbezahlt wurden. Der Herr Bundesminister hat bereits darauf hingewiesen, dass das inzwischen eingestellt worden ist.

Ich glaube, die Bundestheater-Holding soll sich wieder auf ihre Hauptaufgaben konzen­trieren. Dazu zählen die strategische Führung der Tochtergesellschaften, das konzern­weite Controlling, die konzernweite interne Revision und die finanzielle Absicherung der Bühnengesellschaften als Voraussetzung für die Erfüllung eines kulturpolitischen Auftrages. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

21.18


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Zan­ger. – Bitte.

 


21.18.09

Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Herr Präsident! Herr Präsident des Rech­nungshofs! Das Theater ums Theater wird uns ja demnächst noch ein bisserl im Un­terausschuss des Rechnungshofausschusses beschäftigen. Das ist auch gut so. Da haben wir Zeit, uns diesem Kapitel ausgiebig zu widmen, hoffentlich dann auch mit je­nen Auskunftspersonen, die wir uns vorstellen.

Herr Präsident Dr. Moser, ich denke aber, wenn ich mir da ein anderes Kapitel an­schaue, dass die Prüfer des Rechnungshofs in einem beschaulichen Örtchen in der Steiermark, nämlich in Fohnsdorf, schon bald Rabatt bei Zimmerbuchungen bekom­men. So quasi im Abstand von zwei Jahren schaut der Rechnungshof dort einmal vor­bei, weil es immer wieder etwas Neues gibt. Diesmal ist es nicht die Gemeinde, die war vor vier Jahren dran, jetzt ist es das Schulungszentrum Fohnsdorf, ein Verein, der an und für sich einen sehr sinnvollen Zweck verfolgt, nämlich Berufsförderungsmaßnah­men setzt, Schulungen abhält, ob das jetzt für arbeitslose Erwachsene oder Jugend­liche ist, denen mangels Lehrstellen dort ein Lehrabschluss vermittelt wird. – Alles et-


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