Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 240

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

klage erhoben wird oder nicht. Das ist unzumutbar dem Steuerzahler gegenüber. Aber letztendlich, das muss ich jetzt ehrlich sagen – man kann zum Bürgermeister stehen, wie man will, inhaltlich, politisch, wie immer –, ist das auch menschlich nicht in Ord­nung, dass einer vier Jahre warten muss und nicht weiß, ob er jetzt vor den Richter kommt oder nicht. Das ist nicht in Ordnung. Ich verstehe nicht, was da los ist.

Auch diesbezüglich läuft eine Anfrage an den Justizminister, und ich glaube, dieser Causa werden wir uns noch näher widmen. (Beifall bei der FPÖ.)

21.24


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Dr. Strolz. – Bitte.

 


21.24.14

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Geschätzte Herren Präsidenten! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Bürgerinnen und Bürger! Wir besprechen Rechnungshofberichte. In diesem Fall möchte ich mich zum Prüfbericht zu den Päda­gogischen Hochschulen äußern und die Kritik aufgreifen, die der Rechnungshof übt. Er berichtet nämlich von 28 unterschiedlichen Ausbildungsstätten, die wir nach der Zu­sammenlegung immer noch haben. Das ist tatsächlich eine zu weit ausgefranste Land­schaft an Ausbildungsstätten. Wir haben – auch das wurde vom Rechnungshof festge­halten, danke, Herr Präsident Moser, dass Sie hier den Finger in die Wunde legen – ei­ne Doppelzuständigkeit auch bei den Ministerien. Wir haben also Parallelstrukturen so­wohl bei der Ausbildung als auch bei der politischen Zuständigkeit.

Was wir NEOS fordern, ist eine stärkere Fokussierung, Bildung aus einer Hand. Wir fordern ein Ende der Dualismen in der Bildung, denn diese Dualismen sind unendlich plump und haben im Zweifelsfall irgendwelche ideologischen Auseinandersetzungen im Fokus, aber nie die Schülerin, den Schüler, nie die Auszubildende, den Auszubil­denden.

Ich darf Ihnen ein paar Dualismen aufzählen:

Dualismus Nummer 1: Rot und Schwarz. Rot und Schwarz halten fest an der Posten­besetzung in Landesschulräten in fünf Bundesländern. Erbittert wird dort weiterhin um Proporz gekämpft. – Bitte überwinden! Das versteht kein Mensch mehr, dass wir Verwaltungsposten parteipolitisch durchschalten. Das brauchen wir nicht, das versteht niemand, weg damit!

Dualismus Nummer 2: Wir sortieren unsere jungen Menschen mit neuneinhalb Jahren in zwei Töpfe: die einen dahin, die anderen dorthin. Wir brechen Flügel, wir brechen Talente, das ist ein Wahnsinn.

Dualismus Nummer 3: Wir haben Pädagogische Hochschulen und Universitäten. Die einen können, was die anderen können, die einen sind besonders gut in der fachwis­senschaftlichen Ausbildung, Fachdidaktik, nämlich die Universitäten, die anderen sind besonders gut in der Pädagogik. Was wir brauchen, ist ein „Best of“ von beiden. Das funktioniert jetzt in manchen Bereichen, aber nicht in allen Bundesländern mit dem Gesetz zur PädagogInnenbildung neu. Herr Minister, Sie haben das mit in die Welt ge­bracht; ich halte das Gesetz für gut, aber die Umsetzung schwächelt noch. Wir müssen aus diesem Dualismus herauskommen.

Deswegen folgender Antrag:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen betreffend bestmögli­che Pädagog_innenausbildung mit starkem Praxisbezug auf Hochschulniveau und ein­heitlicher Ressortzuständigkeit für die Pädagog_innenausbildung

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite