Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll44. Sitzung / Seite 248

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den Bericht des Rechnungshofes, Reihe Bund 2013/7, aber offenbar gibt es da einen Lieblingsbericht, wie die Diskussion zeigt, nämlich jenen zu den ausgegliederten Ein­heiten und Beteiligungen. Das ist auch nicht ganz unverständlich, weil dieser eine ge­wisse Brisanz in sich birgt.

Da sind geprüft worden das damalige Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kul­tur, zwei Bundesländer – das Burgenland und Salzburg – und auch zwei Gemeinden – Kufstein und Rankweil.

Beim Bundesministerium ist festgestellt worden, dass es keine Richtlinien für die Wahr­nehmung des Beteiligungsmanagements gegeben hat, es haben Evaluierungen nicht stattgefunden. Man war offenbar auch nicht immer der Meinung, dass die Zielsetzung sinnvoll ist, dass die Aufgabenerfüllung evaluiert wird – zum Beispiel, ob man eine ge­eignete Rechtsform gewählt hat. Es haben Risikocontrolling-Berichte gefehlt oder diese sind schlichtweg nicht umgesetzt worden. Es lagen keine einheitlichen Muster für Ma­nagerverträge vor, keine Geschäftsordnungen für Aufsichtsorgane und für Manager, und, wie wir schon gehört haben, entspricht der vorgelegte Mustervertrag oft nicht der Bundes-Vertragsschablonenverordnung.

Und vor allem in Personalangelegenheiten, bei der Besetzung von Posten, gibt es im­mer wieder Merkwürdigkeiten, zum Beispiel Wiederbestellungen, die ohne Ausschrei­bung erfolgt sind, oder Verträge, die einfach verlängert worden sind, und zwar vor Ab­lauf der Funktionsperiode. Dadurch ist die gesamte Verlängerung an die Periode dran­gehängt worden mit der Folge, dass die Maximallaufzeit von 5 Jahren deutlich über­schritten wurde. Das zieht sich wie ein roter Faden durch.

Es betrifft uns hier im Hohen Haus zwar nicht, was in den Ländern und auch in den Ge­meinden dann im Rahmen der Prüfung entdeckt worden ist, aber man merkt schon, dass sich da ein roter Faden durchzieht und dass sehr ähnliche Themen auch bei den Prüfungen der Länder und Gemeinden immer wieder aufgetaucht sind, nämlich in der Frage der Zielsetzung, nämlich in der Frage der Evaluierung, in der Frage des Control­lings und natürlich immer wieder bei den Personalbesetzungen – oder nennen wir es Freunderlwirtschaft.

Und was ich schon immer lustig finde – und damit bin ich schon am Schluss –, ist, dass auch die Kollegen und Kolleginnen von SPÖ und ÖVP die Rechnungshofberichte im­mer loben und laut beklatschen, aber die Umsetzung fehlt, meine sehr geehrten Da­men und Herren!

Ich frage mich – Sie sind doch die Regierungsparteien, Sie haben doch die Mehrheit in diesem Haus, Sie haben doch die Möglichkeit, all dies umzusetzen –: Warum immer nur Worte und Lob, und in der Umsetzung hapert es?

Wir NEOS werden auf jeden Fall auf die Umsetzung schauen! Wir werden uns diese Missstände sicherlich anschauen, nicht nur im konkret geprüften Ministerium, sondern auch in allen anderen, und dafür sorgen, dass da ein bisschen mehr Tageslicht hinein­kommt und dass wir mehr Transparenz bei den Beteiligungen sehen. – Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)

21.53


Präsident Karlheinz Kopf: Die vorläufig letzte Wortmeldung zu diesem Tagesord­nungspunkt kommt von Frau Abgeordneter Mag. Greiner. – Bitte.

 


21.53.33

Abgeordnete Mag. Karin Greiner (SPÖ): Herr Präsident! Herr Präsident des Rech­nungshofes! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Was ist der Inhalt dieses Berich­tes? – Wir haben das Ergebnis einer Querschnittsprüfung zur Systematik der Steue­rung ausgegliederter Einheiten und Beteiligungen vorliegen. Was wurde beurteilt? – Es


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