Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 25

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Welche Konsequenzen hat dies für die Schulen und vor allem auch für die Schülerin­nen und Schüler?

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Ich darf darauf hinweisen, Frau Abgeordnete, Sexualerziehung ist kein eigener Unterrichts­gegenstand, sondern ein Unterrichtsprinzip, das nicht nur in Biologie und Religion Eingang finden sollte, sondern eigentlich in alle Unterrichtsgegenstände. Davon kann man sich gar nicht abmelden. Im Gegenteil: Sozialpädagogik, Sexualerziehung möchte ich gerne bewerben und ausweiten, denn ich glaube, dass es ganz wichtig ist, von klein an Kindern ein gutes Bewusstsein für den eigenen Körper zu vermitteln. Auch ist es wichtig, je nach Altersstufe adäquat die entsprechenden pädagogischen Mittel zukommen zu lassen, wenn Eltern quasi das sogenannte Aufklären verabsäumen oder sonst etwas, oder es Nachfragen gibt.

Ich bin im Übrigen der Ansicht, dass das Menschen von außen machen sollten, nicht immer nur die Lehrerinnen und Lehrer, die ja eine ganz andere Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern haben.

Die Causa betreffend Abmelden vom Musikunterricht ist keine abgeschlossene Causa. Da werde ich noch nachforschen und Sie dann informieren, wie das ausgegangen ist. (Beifall bei der SPÖ.)

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Mayer.

 


Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Frau Ministerin, ich möchte auf die Hauptfrage zurückkommen. Ich weiß, dass auch Sie eine große Befürworterin von mehr Schul­autonomie sind, davon, die Schulen am Standort zu stärken. Dazu gehört auch der Einsatz der Mittel. Wir haben das andiskutiert, den sozialindexierten Einsatz der Mittel. Ich möchte es als möglichst treffsicheren Einsatz der Mittel bezeichnen. Meine Frage ist:

Gibt es für diesen treffsicheren Einsatz der Mittel, damit man tatsächlich zu mehr Chancengerechtigkeit bei den einzelnen Schulstandorten kommt, für Sie Beispiele von Schulen, die Sie da praktisch als Maßstab nehmen wollen oder können?

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Ich denke, dass wir durch die Ergebnisse der Bildungsstandards sehr gut Bescheid wissen über eigentlich jeden Schulstandort im Kontext mit der Wohnumgebung, mit der sozialen Situation der Eltern, also darüber, was ein Standort mehr an Budgetmitteln bräuchte oder nicht.

Genau mit diesen Daten muss man erstens sehr sorgsam umgehen, und zweitens glaube ich, dass sich genau diese Gruppe, die sich jetzt im Bund gebildet hat, mit Experten, Expertinnen, diese Ressourcenverteilung ganz genau anschaut. Beim Städtetag in Graz habe ich einen sehr interessanten Vortrag gehört, wo ein Experte über ein deutsches Bundesland berichtet hat, dass sich dort quasi ein ganzes Viertel besser zusammenfinden wollte und auch zusammengefunden hat, weil es ja nicht nur die Zeit in der Schule ist, die quasi die Bildungsumgebung von Kindern prägt, sondern auch, ob es Bibliotheken in der Nähe gibt, wie die Spielplatzsituation ist, was Eltern für Möglichkeiten finden, in der Freizeit dort auch Zeit zu verbringen.

Ich glaube, genauso gesamtheitlich müssten wir das betrachten, um dann in einzelnen Bereichen und Regionen in Österreich einmal Projekte, Musterbeispiele, Exempel zu statuieren, damit man diese Mittelverteilung auch anders betrachten könnte.

 


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