Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 38

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Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesministerin! Der Gehaltsrechner, den Sie im Jahr 2011 eingeführt haben, war als Maßnahme gedacht, die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen zu re­duzieren beziehungsweise dieser Tendenz entgegenzuwirken.

Meine Frage:

54/M

„Welche Verbesserungen hat der Gehaltsrechner seit seiner Einführung tatsächlich für die Frauen in Österreich gebracht?“

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Frau Ab­geordnete! Jetzt könnte ich es mir leicht machen und sagen: Wir sind zwei Tage besser geworden. – Das wird aber nicht der einzige Grund dafür sein, dass wir diesen Gehaltsrechner anbieten, den wir schon einmal adaptiert haben, damit neueste Zahlen, Daten und Fakten abrufbar sind. Mich kostet das jedes Jahr etliche tausend Euro, aber das ist es total wert! 1,3 Millionen Frauen und Männer haben schon nachgeschaut, und zwar zu 60 Prozent Frauen und zu 40 Prozent Männer.

Das Projekt war nie anders gedacht, als eine von vielen Maßnahmen – wie die Behand­lung von Vereinbarkeitsfragen, Millionen für Kinderbetreuung und für die ganztägige Schule – zum Schließen der Einkommensschere zu sein. Es dient zur Bewusstseinsbildung, damit man nachschauen kann, ob man in dem Bereich, wo man arbeitet, richtig eingestuft ist oder ob man mehr verlangen kann.

Dabei geht es auch ums Einsteigen und sogar um die Zeit davor, wenn man noch studiert. Man kann nachsehen, was einen erwartet, wenn man diesen oder jenen Beruf ergreifen möchte.

Ich hoffe, dass recht viele von den 1,3 Millionen sich getraut haben, in der Zwischen­zeit bei Gehaltsverhandlungen auch das Wort zu ergreifen und zu sagen: Ich bin zu gering eingestuft! Gebt mir mehr!

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Frau Bundesministerin, Geschlechter-Stereotypen spielen in der Arbeitswelt – das wurde heute schon gesagt – eine maß­gebliche Rolle. Frauen werden eher dem sozialen Arbeitsbereich zugeteilt und sind dann auch dort beschäftigt, Männer arbeiten eher in den technischen Bereichen. Bei den Frauenberufen ist Qualifikation gegeben, aber wir sehen auch, dass die Arbeit mit Menschen und für Menschen wesentlich geringer entlohnt wird als jene im technischen Bereich, also an Maschinen und Geräten.

Daher meine Frage: Welche Maßnahmen wurden schon gesetzt – ich weiß, dass schon einige gesetzt worden sind – und welche wollen wir noch setzen, um Frauen und Mädchen verstärkt für die technischen Berufe zu interessieren? Wichtig dabei ist, auf diese Weise auch eine Neubewertung der Arbeit vorzunehmen, damit wir auch in Zukunft sagen können: Gleicher Lohn bei gleichwertiger Arbeit!

 


Präsidentin Doris Bures: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Natürlich wird es wieder ein Bündel an Maßnahmen geben.

Eine Neuigkeit, über die ich jetzt berichten kann: Wir planen einen „Girls‘ Day Mini“. Wir wollen auch in den Kindergärten schon damit anfangen, uns mit der Frage zu befas-


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