Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 79

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Europas bezogen auf die Einwohnerzahl – das nächstbeste Land ist Dänemark. Das heißt, wir brauchen auch nicht mehr Studienplätze.

Wir haben in der Medizin eine harte Regelung, das gebe ich zu, aber diese harte Regelung führt dazu, dass die Ausbildung jetzt schon sehr gut ist, dass es im Medizin­studium kaum Drop-outs gibt, und wir erhöhen die Anzahl dieser Plätze jetzt noch einmal um 300 durch die neue Medizinische Fakultät in Linz. Da ist also das Nötige getan.

Mit dem heute vorliegenden Gesetz tun wir jetzt etwas, was sehr wichtig ist: Wir verbessern die postpromotionelle Ausbildung der Ärzte. Wir legen einen Fokus auf die allgemeine Medizin, und zwar nicht nur durch die Lehrpraxis, sondern vor allem auch durch den allgemeinen Teil am Anfang dieser Ausbildung, der für alle gilt, ob sie sich dann für eine allgemeinmedizinische oder eine Facharztausbildung entscheiden.

Wichtig ist, dass wir in allen Ausbildungsteilen die exzellente medizinische Forschung Österreichs in die Ausbildung bringen. Das tun wir nicht nur über die Medizinischen Universitäten, sondern wir haben auch ganz starke Life Sciences oder wir haben starke Molekularbiologen. Als Beispiel nenne ich Herta Steinkellner, die jetzt gerade bezüglich Ebola forscht und mit ihren Erkenntnissen hilft, ein Medikament zu entwickeln, das vielleicht international sehr, sehr wichtig wird. Das ist nur ein Beleg dafür, wie gut und wie tüchtig wir auch in der Forschung sind.

Was wir aber brauchen – das habe ich auch schon gestern gesagt – ist natürlich eine Stärkung der ärztlichen Tätigkeit, eine Attraktivierung dieses Berufs, damit die Ärzte bei uns bleiben und damit sie sich auch gut im Land verteilen. Und da wiederhole ich auch etwas, was ich gestern schon gesagt habe, fast in Form eines Ceterum censeo, nämlich dass wir dringend eine Reform der Hausapotheken brauchen. Gestern habe ich das vor allem unter dem Aspekt der Patientinnen und Patienten geschildert, heute sage ich, das ist auch unter dem Aspekt der Ärzte wichtig, denn es kommt dadurch zu einer Attraktivierung des Standortes am Land, weswegen wir da einfach eine Liberalisierung benötigen. Und ich wiederhole meine Bitte von gestern: Frau Ministra, machen Sie Druck, dass hier etwas geschieht und dass wir diesbezüglich zu einer Änderung kommen!

Letztlich haben wir auch hier wieder – zum vorherigen Anlass passend – lebendigen und guten Parlamentarismus erlebt. Wir haben noch im Ausschuss einen Teil des Gesetzes ändern und verbessern können, wo es darum geht, wie die Berufs­berechtigung für neu berufene Professoren aus dem Ausland in Österreich ausschaut. Ich denke, der Kompromiss, dass sie zuerst einmal das ärztlich ausüben können, wofür sie wissenschaftlich berufen sind, und dass die Ärztekammer dann die Möglichkeit hat, das per Bescheid nachzubessern, ist ein guter Kompromiss.

Ich glaube, dies ist ein gutes Gesetz, und ich wünsche ihm möglichst breite Zustim­mung. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

12.24


Präsident Karlheinz Kopf: Die nächste Wortmeldung kommt von Herrn Abgeord­netem Dr. Karlsböck. – Bitte.

 


12.24.49

Abgeordneter Dr. Andreas F. Karlsböck (FPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Herr Minister! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich mit Ebola beginnen. – Frau Minister, eines gleich vorweg: Sie haben natürlich das Amt jetzt erst kürzlich übernom­men – wie meine Kollegin Dr. Berlakowitsch es unlängst formuliert hat, übernehmen Sie hier eine Baustelle und sind Baustellenkoordinatorin –, aber es nützt nichts! Ich möchte zu Ebola ein paar Ergänzungen anbringen.

 


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