Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 87

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Kosten – das wissen wir aus Untersuchungen aus den Niederlanden und aus der Schweiz –, zweitens gibt es dabei weniger Medikameneinsatz, und drittens ist die Verweildauer in Spitälern kürzer. Dadurch erspart man sich enorme Kosten.

Für naturheilkundliche Verfahren spricht auch der Umstand, an den wir nicht denken, nämlich, dass wir da keine chemischen Keulen einsetzen. Denken wir da an die gan­zen psychosomatischen Erkrankungen! Denken wir an die Autoimmunkrankheiten! Denken wir an alles, was rund um das Kreuz ist! Denken wir an Kopfschmerzen! Denken wir an das Burnout-Syndrom! Denken wir bitte an die Familien, an die Kinder, wo wir wissen, dass heute schon 800 000 Österreicher Psychopharmaka nehmen. Es ist doch nicht wahr, dass man die alle mit chemischen Keulen behandeln muss. Denken wir an die Gesundheit der Menschen!

Ein großer Sozialdemokrat, der Begründer einer großen Firma in Graz, einer Privat­versicherung, die auch heute noch dazu steht, hat schon in den fünfziger Jahren Folgendes gesagt, und das sollten wir alle mitnehmen und uns dafür entscheiden: Wir müssen alles tun, dass die Menschen nicht krank werden! Wir sollten nicht erst dann heilen, wenn sie krank sind! Wir sollten alles tun, dass sie nicht krank werden! Ich meine, eine große Anzahl alternativer Heilmethoden hilft dazu. Unterstützen Sie das! Wenn nicht heute, komme ich wieder. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

12.46


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schopf. – Bitte.

 


12.47.07

Abgeordneter Walter Schopf (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Herr Minister! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Ich möchte ebenfalls zu dem Thema, zu dem mein Vorredner gesprochen hat, zum Antrag 653/A(E) betreffend Sicherstellung des Kostenersatzes für alternative Heilmethoden etwas sagen.

Es wird hier, und zwar vor allem vom Kollege Riemer, behauptet, dass vonseiten der österreichischen Sozialversicherung, insbesondere von der Sozial- und Kranken­ver­sicherung, alternative Heilmethoden nicht finanziert werden. Das ist einfach falsch! Ich habe mir das konkret in meinem eigenen Bundesland Oberösterreich angeschaut und habe im Bereich der oberösterreichischen Krankenversicherung, in der GKK recherchiert, ob alternative Heilmethoden finanziert werden oder nicht. Bei dieser Recherche habe ich Folgendes festgestellt:

Wenn Expertisen besagen oder wenn Expertinnen und Experten beziehungsweise der fachärztliche Dienst meint, dass eine alternative Heilmethode tatsächlich zur Genesung beiträgt, dass durch diese Methode die Gesundung genauso voranschreitet wie durch die Schulmedizin, dann werden selbstverständlich von der sozialen Krankenver­sicherung – insbesondere kann ich da von der Oberösterreichischen Gebietskranken­kasse sprechen – derartige Methoden finanziert.

Dazu eine Zahl, die das Jahr 2013 betrifft: Im letzten Jahr wurden über 5 Millionen für alternative Medizin und alternative Heilmethoden ausgegeben. Ich denke, das ist wichtig zu wissen. Man soll das nicht immer so darstellen, als würden sämtliche Methoden, die alternativ sind, von der Sozial- und Krankenversicherung nicht finanziert werden. Sie werden finanziert, wenn sie erfolgversprechend sind. Das ist richtig und das ist wichtig. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zur Sozialversicherung, insbesondere was die soziale und solidarische Krankenversicherung betrifft, ein paar grundsätzliche Bemerkungen.

Die Fakten beweisen, dass unsere Krankenversicherung weltweit einzigartig und un­schlagbar ist. Es gibt kein Land auf der Welt, wo alle Menschen, die ihren ordentlichen


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