Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 179

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Wir wollen ja nicht in Richtung des berühmten Oachkatzlschwoaf-Tests gehen. Ich habe diesen Sprachtest-Text von Felix Mitterer mit den Schülern in der Schule immer gerne gelesen. Sie kennen den Test sicher, den dann schlussendlich der Computer leistet. Ich glaube, es besteht zumindest die Gefahr, dass wir uns da ein bisserl in eine nationale provinzielle Verengung verirren könnten.

Insgesamt aber hat sich der österreichische Film, wie gesagt, sehr schön entwickelt. Das hat verschiedene Gründe, verschiedene Ursachen. Eine davon ist die Filmför­derung, eine andere ist sicherlich auch die Tatsache, dass wir mit der Filmakademie Wien hervorragende Ausbildungsstätten haben. Und ein weiterer Grund ist – und das möchte ich schon auch betonen – das kreative Potenzial, das es in unserem Land zum Glück gibt, das sich in einer eher lockeren Form, die es in der Filmproduk­tionswirt­schaft gibt, doch sehr gut entfalten kann.

Ich möchte aber schließen mit kritischen Bemerkungen von österreichischen Autoren, die uns auch zu denken geben sollten.

Auf die Frage, warum denn der österreichische Film so erfolgreich sei, antwortete etwa Franz Novotny: „Sieg trotz Verzweiflung.“ Und Virgil Widrich hat gemeint: „Du hast keine Chance, aber nutze sie.“

Hoffen wir, dass die österreichischen Filmschaffenden so weitermachen. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

17.46


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Meinl-Reisinger. – Bitte.

 


17.46.13

Abgeordnete Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Es wurde heute schon sehr viel über den österreichischen Film und dessen Qualität gesagt. Ich schließe mich diesen Worten an. Die Filmförderung funktioniert in Österreich, das sehen wir. Das ist auch am vorliegenden Gesetz zu sehen. Und die Novelle ist ja notwendig geworden, damit das Filmförderungsgesetz mit der Gruppenfreistellungsverordnung konform geht. Ich möchte auch betonen, dass wir das sehr begrüßen, auch die Novelle sehr gut finden. Ich finde, das ist auch ordentlich gemacht worden.

Angesprochen wurde auch, etwa von der Kollegin Hakel, dass einige Anregungen gekommen sind, vor allem von den Festivals. Diesfalls hat es dann eine Ausschuss­feststellung gegeben, und ich möchte sagen, dass ich das ausdrücklich begrüße.

Warum tu ich das? – Der österreichische Film hat aufgrund der Kleinheit des Marktes natürlich Schwierigkeiten. Das ist ganz klar. Daher ist es unserer Ansicht nach auch notwendig, da zu fördern. Er kann einfach nicht schaffen, was größere Märkte schaf­fen, hält aber – und das muss man ausdrücklich sagen – überdurchschnittlich gut mit anderen Märkten mit. Der springende Punkt ist aber tatsächlich der Markt. Und wenn wir sehen, dass sich zwischen 2004 und 2012 die Zahl der geförderten Produktionen verdoppelt hat, das Publikum aber nicht in gleichem Ausmaß mitgewachsen ist, so muss man schon auf Vertrieb, Vertriebsstrukturen und Publikumsförderung schauen. Und deshalb sind mir die Festivals ein Anliegen wie natürlich auch die Kinostart­förderung.

Es ist allerdings natürlich auch in Ordnung, dass Produktionen gefördert werden, ich möchte das jetzt wirklich nicht kleinreden. Was aber tatsächlich wichtig ist, ist, darauf zu achten, dass das Publikum in gleichem Maße gefördert wird. Wir können uns vorstellen, dass man da verschiedene Wege beschreitet. So würden wir dazu raten, zu schauen, im Bereich der geförderten Filme Online-Portale beispielsweise für legale


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