Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 182

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E-Books sind sehr, sehr userInnenfreundlich und sind eine Ergänzung zum analogen Buch. Darauf gilt es, entsprechend zu reagieren, und das tun wir mit dem heutigen Antrag.

Wir von der SPÖ halten es für besonders wichtig, das bestehende Gesetz betreffend die Buchpreisbindung zu erweitern und die E-Books damit in das Gesetz einzubetten. Unser Vorstoß ist auf europäischer Ebene innovativ; nur Deutschland und Frankreich haben die Implementierung bereits geregelt.

Was bedeutet aber konkret diese Implementierung? – Zum einen, dass künftig AutorIn­nen, nämlich junge und noch nicht so etablierte AutorInnen, Chancen haben, von ihren Werken auch wirklich leben zu können, dass sie eben nicht unterbezahlt oder aus­gequetscht werden, wie einige internationale Konzerne das auch wirklich gerne machen – Stichwort: E-Book um 99 Cent. Was genau soll dabei die Autorin/der Autor wirklich davon bekommen? Welche Löhne und Gehälter stecken bei solchen Konzernen für die MitarbeiterInnen auch wirklich dahinter? – Nur niedrige Löhne und Ausbeutung pur! Mit der heutigen Novelle dämmen wir das ganz klar ein.

Das bedeutet aber auch, dass wir faire und transparente Preise für KonsumentInnen und Userinnen und User schaffen und auch damit die Qualität gesichert wird.

Abschließend: Falls Bedenken auftauchen sollten, dass damit der Geschäftsbereich der Buchhändlerinnen und Buchhändler beschnitten werden würde, darf ich Ihnen sagen: Das Gegenteil ist der Fall! Neben den AutorInnen und den KonsumentInnen sind auch die Buchhändlerinnen und Buchhändler sehr positiv gestimmt, was auch in Erzählungen bei der Frankfurter Buchmesse zum Ausdruck kam. Sie sehen E-Books als wesentliche Ergänzung des Kulturangebots und vor allem auch des Kulturzugangs.

Deshalb, geschätzte Kolleginnen und Kollegen: Gehen wir gemeinsam diesen Schritt, beschließen wir unseren Antrag wie auch im Ausschuss einstimmig und kommen wir damit endlich auch im Jahr 2014 an! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.57


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Dr. Karl. – Bitte.

 


17.57.37

Abgeordnete Mag. Dr. Beatrix Karl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Der klassische Buch­handel macht in Österreich noch immer den Großteil des Geschäftes aus. Der Fach­verband für Buch- und Medienwirtschaft schätzt, dass in Österreich nur rund 18 Prozent der Bücher online gekauft werden. Der Buchhandel in Österreich funk­tioniert somit sehr gut, und er ist vor allem auch ein wirklich vielfältiger. Das zeigt aber auch, dass die Buchpreisbindung nicht diese negativen Konsequenzen hat, wie immer wieder behauptet wird.

Aber eines ist auch klar, meine sehr geehrten Damen und Herren: Die technische Entwicklung macht natürlich auch vor dem Buchhandel nicht halt. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass die Auswirkungen der digitalen Revolution auf den Buchhandel auch eines der zentralen Themen bei der heurigen Frankfurter Buchmesse waren. Diese technischen Entwicklungen gilt es natürlich auch im Bereich der Buchpreis­bindung zu berücksichtigen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass es aufgrund der technischen Entwicklungen eben entsprechender gesetzlicher Adaptionen bedarf. Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Buchpreisbindungsgesetzes haben E-Books oder auch der Internethandel mit Büchern noch keine große Rolle gespielt. Heutzutage ist das natürlich anders: Heute ist die Rolle von E-Books und vom Internethandel mit Büchern eine ganz andere.

 


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