Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll48. Sitzung / Seite 71

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Italien erfüllt überhaupt keine Kriterien, das ist das Problem. Und darum müssen wir schauen, dass wir innerhalb der Europäischen Union zu gleichen Standards kommen, denn dann gibt es diese Diskussion nicht und diese Entscheidungen erst recht nicht. (Abg. Walter Rosenkranz: Eben, richtig!) Aber pauschal zu sagen, da sei Dublin geho­ben worden, ist schlicht und ergreifend unrichtig. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Meine geschätzten Damen und Herren! Ich habe es Ihnen letzte Woche zweimal ge­sagt – man kann das ja nachlesen, und zwar nicht nur in den Berichten des Innenmi­nisteriums, sondern auch in den Unterlagen dieses Hauses –: Die Zahl der Verbre­chen – und genau darauf wird in Wirklichkeit der Fokus gelegt – ist rückläufig, und die Aufklärungsquote in diesem Bereich ist die höchste oder zweithöchste seit zehn Jah­ren. Dies zeugt von hervorragender Arbeit.

Ich betone es noch einmal: Jede einzelne Straftat ist eine zu viel. Aber es kann nicht sein, dass die Themen vermischt werden, dass alles kriminalisiert wird, denn das ist schlicht und ergreifend unrichtig. Und wir haben es auch nicht notwendig, auf solch niedrigem Niveau miteinander zu diskutieren, außer – und das ist wahrscheinlich Ihre Absicht – man möchte ganz bewusst die Menschen verunsichern. Und das wollen wir, Kollege Amon, ja nicht. Wir wollen die erstklassige Arbeit und die Sicherheit unseres Staates für unsere Bürgerinnen und Bürger gewährleisten beziehungsweise noch wei­ter ausbauen.

Ich glaube, wir sollten versuchen, die gesamtstaatlichen Herausforderungen – und all das sind gesamtstaatliche Herausforderungen – gemeinsam – der Bund gemeinsam mit den neun Bundesländern, den Städten und Gemeinden – auf einer humanen, auf einer menschlichen, auf einer korrekten Ebene zu erledigen.

Herr Klubobmann Strache, ich erspare es Ihnen nicht, denn Sie stellen sich jedes Mal hier ans Rednerpult und sagen, wie diese Regierung die Sicherheit gefährdet. Es war – ich erinnere mich gut daran und habe es Ihnen erst vorige Woche hier gesagt – ein blauer Finanzminister, es war eine blaue Vizekanzlerin, zuständig für den öffentlichen Dienst  (Abg. Strache: Wer ist seit 2006 in der Verantwortung? Seit 2006? Wer ist seit 2006 in der Regierung? Das sind Sie, Herr Kollege, 2006 bis 2014!) Da waren Sie es noch! Ja, ja.

3 500 Planstellen der Exekutive habt ihr mit wegrationalisiert! Und diese Bundesregie­rung kämpft um mehr Planstellen für die Polizei. Lassen wir die Kirche im Dorf!

Ich halte Ihnen gar nicht vor – Kollege Steinhauser hat es gesagt, wahrscheinlich kön­nen Sie nichts dafür –, dass wir die höchsten Flüchtlingszahlen ebenfalls vor zehn Jah­ren unter Ihrer Regierungsbeteiligung gehabt haben.

Versachen wir ganz einfach diese Diskussion (Ruf: Versachlichen!) aus humanitären Gründen (Abg. Strache: „Versachen“ ist ein neuer Kunstbegriff!), aus menschlichen Gründen. Dazu lade ich Sie sehr herzlich ein. (Beifall bei der SPÖ.)

17.39


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Win­zig. (Abg. Walter Rosenkranz: Wo war 2004 die Schengen-Außengrenze? Rein sach­lich! Ich lade ein, das zu klären! Rein sachlich!) – Bitte, Frau Abgeordnete Winzig, Sie sind am Wort. Herr Dr. Rosenkranz wird Sie sicher nicht daran hindern wollen. (Abg. Walter Rosenkranz: Absolut nicht! Nie im Leben!)

 


17.40.01

Abgeordnete Dr. Angelika Winzig (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Regierungsmitglieder! Kolleginnen und Kollegen! Ja, bereits der Titel, den die FPÖ für die heutige Sondersitzung gewählt hat, suggeriert eine Kausalität von Zusammenhän­gen, die so nicht gegeben ist und die für mich in die Kategorie „Tiefe Schublade“ ge-


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