Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll49. Sitzung / Seite 174

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Ich darf Folgendes sagen – und ich habe 13 Enkel –: Ja, Frau Kollegin Glawischnig, was sagen wir – weil jetzt gerade geredet worden ist über Facharbeiter, weil gerade über Ausbildung geredet worden ist; der Kollege Walser war es, glaube ich, von Ihrem Klub (neuerlicher Zwischenruf des Abg. Rädler) –, was sagen wir denn unseren Hand­werkern und Handwerkerinnen draußen? Jetzt ist ja die Zeit nicht mehr ganz so lustig. Gestern haben sie bei uns daheim am Rauchfang gearbeitet, und das bei dem Wet­ter. – Nicht lachen! Was zeigen wir denn denen an Wertschätzung? (Zwischenruf des Abg. Knes.)

Herr Kollege von der Gewerkschaft, wie können die denn leben mit 1 600 € Monatsein­kommen? (Ruf bei der SPÖ: Das war nicht der von der Gewerkschaft!) Wie kann denn der eine Familie sichern, der Schichtarbeiter von der Firma Spitz, der Schichtarbeiter draußen, der eine Familie versorgen muss? Wie geht es denn denen wirklich? Haben wir hier herinnen begriffen, wie es dem Arbeitnehmer, der Arbeitnehmerin vor Ort geht? (Ruf bei der SPÖ: Wir schon!)

Ich würde bitten, und das ist ganz wesentlich, dass wir wirklich von den Fakten reden, dass wir wirklich, und das ist der zweite ganz wesentliche Punkt, auch jene Personen (Abg. Hammer: Die Stenographen ...!), die mit einem Einzeleinkommen eine Familie erhalten müssen, Kinder betreuen müssen, hier herinnen berücksichtigen.

In diesem Sinne, Herr Kanzler, würde ich bitten, auch noch einmal über dieses Quali­tätsgütesiegel-Gesetz nachzudenken, es auch aus Sicht der Arbeitsplätze zu beden­ken, denn hier geht es um Arbeitsplätze in der Region. Hier geht es um die Verarbei­tung, hier geht es um die Veredlung, hier geht es um den Verkauf und hier geht es um die Gesundheit und die Umwelt. In diesem Sinne bitte ich um Unterstützung. (Beifall beim Team Stronach. – Abg. Weninger: Zugabe! – Ruf bei der ÖVP: Ein großer Öster­reicher! – Abg. Rädler: Ein großer Österreicher war das!)

17.18


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Kö­nigsberger-Ludwig. – Bitte.

 


17.19.04

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Frau Staatssekretärin! Herr Bundeskanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich möch-
te mich wieder auf die Dringliche Anfrage beziehen, die heute vorliegt, und möchte Kol­legin Nachbaur in einem Punkt ihrer Dringlichen Anfrage recht geben, nämlich darin, dass Arbeitslosigkeit ganz sicher ein großes Problem für jeden einzelnen betroffenen Menschen ist und natürlich auch für die Gesellschaft als Ganzes eine große Herausfor­derung darstellt. Ich denke mir, da sind wir alle einer Meinung.

Wenn ich aber dann die heutigen Redebeiträge von den Kolleginnen und Kollegen noch einmal so ein Stück Revue passieren lasse, dann denke ich mir schon oft: Ich weiß nicht ganz genau, ob wir wirklich im gleichen Land wohnen und ob wir auch die­selben Fakten lesen und dieselben Dinge anschauen.

Herr Kollege Strolz hat in seiner Rede gesagt, Österreich kopple sich bei der Krisenbe­wältigung negativ ab. – Herr Kollege, ich höre Ihnen wirklich gerne zu, aber ich habe es nicht ganz verstanden, und ich werde es dann auch sagen, warum. (Abg. Strolz:  Wachstum!) Und Kollegin Schatz hat gesagt, wir würden die Krise nur aussitzen. – Da möchte ich daran erinnern, dass wir wirklich viele Jahre hindurch, über die ganze Krisenzeit, wenn ich das so sagen darf, wirklich sehr gut durch die Krise gekommen sind, weil wir in Österreich – und das wissen Sie alle, meine Kolleginnen und Kolle­gen – die ganzen Jahre hindurch die niedrigste Arbeitslosigkeit gehabt haben. (Zwi­schenruf der Abg. Schatz.) Wir haben die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit gehabt. Jetzt liegen wir an zweiter Stelle. Beim BIP sind wir auf dem zweiten Platz in ganz Eu­ropa. Also ich merke da nicht, dass wir so schlecht abschneiden.

 


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