Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 163

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späteren Antritt der Pension. Mit einer solchen Änderung geht auch eine Flexibilisie­rung des Pensionsantritts einher. Wenn der Pensionsantritt in diesem Sinne flexibel ge­staltet wird, ist der Wegfall von Zuverdienstgrenzen und die Möglichkeit einer Teilpen­sion erforderlich, um Chancen einer weiteren Beschäftigung zu geben.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz werden aufgefordert dem Nationalrat schnellstmöglich eine Regie­rungsvorlage vorzulegen, der einen Pensionsautomatismus vorsieht, sodass das Pen­sionsantrittsalter dynamisch an verschiedene demographische und wirtschaftliche Kenn­zahlen, insbesondere an das steigende Lebenserwartung, aber auch die Erwerbsbetei­ligung älterer Arbeitnehmer_innen und die Produktivität, angepasst wird.“

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Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hanger. 3 Minuten frei­willige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


16.40.12

Abgeordneter Mag. Andreas Hanger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Ich möchte mich der aktuellen Pensionsdebatte mit zwei Kennzahlen nähern, zum einen mit der Le­benserwartung und zum anderen mit dem faktischen Pensionsantrittsalter.

Ich selbst bin 1968 geboren, und allein in meiner Lebenszeit hat sich die Lebenserwar­tung um mehr als zehn Jahre erhöht. Wenn das mit der Lebenserwartung so weiter­geht, dann wird jedes zweite Kind, das heute geboren wird, bereits 100 Jahre alt wer­den.

Auf der anderen Seite haben wir seit vielen Jahren keine Bewegung beim faktischen Pensionsantrittsalter. Mittlerweile ist es, glaube ich, politischer Konsens, dass sich in Fragen des faktischen Pensionsantrittsalters mit Sicherheit etwas bewegen muss.

Faktum ist aber auch, dass man die Diskussion sehr differenziert führen muss und dass man ein Pensionssystem nicht mit einem Paukenschlag ändern kann, sondern dass hier Schritte notwendig sind, die man sehr differenziert angehen muss, und na­türlich auch viele Aspekte berücksichtigen muss.

Wenn wir von den Menschen verlangen, dass sie später in Pension gehen, dann ist es, so glaube ich, das Wichtigste, dass sie gesund sind. Wir können nicht von Menschen verlangen, länger zu arbeiten, wenn sie vielleicht über viele Jahrzehnte am Bau gear­beitet haben und gesundheitlich gar nicht mehr in der Lage sind zu arbeiten  das hat man dann zu berücksichtigen.

Zum Zweiten müssen wir uns auch die Erwerbsquote der über 55-Jährigen sehr genau anschauen. Ich bin da eher kritisch und sage, dass wir im europäischen Vergleich hier nicht gut aufgestellt sind. Hier braucht es aus meiner Sicht nicht nur gesetzliche Nor­mierungen, sondern auch Anreizsysteme. Ich glaube, es wäre unheimlich wichtig, den Menschen positive Anreize zu geben, damit sie länger arbeiten. Da gibt es verschie­dene Modelle und Bonussysteme. Das Thema Aus- und Weiterbildung ist ein ganz wichtiger Aspekt. Auch ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich ständig qua­lifizieren, weil die Anforderungen am Arbeitsplatz immer höher werden.

 


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