Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 186

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17.57.40

Abgeordnete Brigitte Jank (ÖVP): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Herr Staatssekre­tär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich komme mir ein bisschen vor wie bei „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Die Kammerwahl steht vor der Tür, und es muss die Mit­gliedschaft in der Kammer wieder diskutiert werden. Dies vor allem von den Parteien, die neu hier im Hause sind und auch darauf hoffen, in die Kammer gewählt zu wer­den – was sich ja auch noch zeigen wird.

Der Antrag, der vorliegt, konzentriert sich jetzt einmal auf die Ein-Personen-Unterneh­men und richtet sich dann – das steht in den Erläuterungen schon dabei – an alle Un­ternehmen.

Ich konzentriere mich daher heute auch auf den Nutzen für Ein-Personen-Unterneh­men in der Wirtschaftskammer. Aber dieser Nutzen ist natürlich für alle Mitglieder und für die gesamte Wirtschaftscommunity da und vorhanden.

Die Wirtschaftskammer ist ein Selbstverwaltungskörper. Wir gestalten dort, was wir tun wollen. Im Wirtschaftsparlament werden mit einfacher Mehrheit Beschlüsse gefasst. Das sind Beschlüsse, die die Wirtschaft für sich und für ihre Bedürfnisse fasst.

Sie ist eine Solidargemeinschaft – eine Solidargemeinschaft, wo jene, die ein starkes Wirtschaftswachstum haben, die starke Branchen sind, die gute Erträge haben, mehr in das System einzahlen und jene, die schwächere Branchen sind, davon profitieren können. Denn für jedes Mitglied, egal, wie viel es in das System einbezahlt, steht die gleiche Leistung zur Verfügung. Und da greife ich jetzt zwei Leistungen auf.

Das ist einmal die Leistung der Außenwirtschaft. Österreich wäre als so kleines Land auf der Landkarte nicht in der Lage, in so vielen Fällen weltmarktführende Unterneh­men zu haben, könnten diese nicht auf das System der Außenwirtschaft zurückgreifen. Und das tun auch Ein-Personen-Unternehmen! Das, was offensichtlich vielfach nicht bekannt ist, ist, dass die Unternehmen, die das in Anspruch nehmen, sehr wohl wis­sen, was sie davon haben, und dass manche – vielleicht auch geleitet dadurch, dass man ihnen immer sagt, das brauchst du nicht – gar nicht wissen, was sie alles bei der Kammer bekommen können.

Ich nenne Ihnen daher ein zweites Beispiel. Ich habe vor sieben oder acht Jahren in Wien das Forum Ein-Personen-Unternehmen gegründet. Das Forum Ein-Personen-Un­ternehmen haben allein im heurigen Jahr, also im Jahr 2014, Unternehmen 140 000 Mal in Anspruch genommen. Manche mehrmals, aber 112 000 unterschiedliche Unterneh­men waren es, die dieses System in Anspruch genommen haben.

Das ist ein System, das gebraucht wird, weil es oft Betriebe sind, die von zu Hause aus arbeiten. Sie haben dort die Möglichkeit, Kooperationen zu schließen. Sie haben dort die Möglichkeit, mit Experten, die von Montag bis Freitag von 8 bis oft 20 oder 22 Uhr vor Ort sind, neue Dinge zu entwickeln. Sie haben die Möglichkeit, sich in einer Art und Weise Unterstützung zu holen, die sie sonst nie bekommen könnten.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bin gerne bereit, mit Ihnen zu diskutieren, wenn Sie ein günstigeres System für die Mitglieder haben. Für einen Unternehmer, der einen Umsatz von 200 000 € hat – und wir sprechen ja immer von den kleinen Unter­nehmen –, für so einen kleinen Ein-Personen-Unternehmer kostet dieses Angebot der Wirtschaftskammer nicht einmal 1 € pro Tag. Es sind 150 € im Jahr, Kammerumlage 2, und dann hat er vielleicht noch eine kleine Grundumlage dazu. (Beifall bei der ÖVP so­wie bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.01


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Klubobfrau Dr. Nach­baur. – Bitte.

 


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