Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 214

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anderen Mitgliedstaat aufhalten, dort gleich behandelt werden müssen wie die inländi­schen Staatsbürger – außer es gibt eine europarechtliche Ausnahme. Das ist natürlich möglich.

Man kann auch nicht sagen, dass der EU-Gesetzgeber die Universitäten nicht im Blick gehabt hätte. In Absatz 2 dieses Artikels wird nämlich ausdrücklich den Aufnahmemit­gliedstaaten die Möglichkeit gegeben, die anderen Unionsbürger – also die EU-Auslän­der – von den Ansprüchen auf Studienfinanzierung, also Studienbeihilfe et cetera, aus­zuschließen, sofern sie noch nicht das Recht auf Daueraufenthalt erworben haben.

Man sieht deutlich, dass die Rückkehr Österreichs zum Herkunftslandprinzip klar euro­parechtswidrig ist. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

19.53


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mayer. – Bitte.

 


19.53.54

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Frau Minis­ter! Herr Vizekanzler! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich darf mich ebenfalls im Rah­men dieses „Schützenfestes“ als Gratulant einstellen. Es freut mich, dass wir an dem für Sie so wichtigen Tag einen weiteren wichtigen Schritt in der PädagogInnenausbil­dung setzen. Wir alle, die wir uns mit der Thematik auseinandergesetzt haben, wissen ganz genau, die entscheidenden Player in der Bildungspolitik sind und bleiben die Leh­rer – mit all ihren Vor- und Nachteilen, besonders den Vorteilen, wollen wir natürlich herausheben.

Es war daher ganz entscheidend und wichtig – und daher gilt meine Gratulation auch den Vorgängerministern, in diesem Fall Töchterle und Schmied, es freut mich, dass die neuen Minister in diesen Funktionen deren Arbeit so engagiert fortsetzen –, dass wir diesen wichtigen Bereich der PädagogInnenbildung Neu weiter in den Mittelpunkt stel­len. Es ist entscheidend für die Zukunft – nicht für die nächsten zwei, nicht für die nächsten fünf Jahre, aber für die Zukunft – unseres Bildungssystems, wie gut wir unse­re neuen Generationen an Pädagoginnen und Pädagogen ausbilden.

Erinnern wir uns zurück! Nur ein paar Jahre, bevor ich mit dem Studium angefangen habe, hat man die Pflichtschullehrer noch so ausgebildet wie heute die Kindergarten­pädagogInnen: Lehrerbildungsanstalt mit Matura – und dann waren sie Lehrer. Dann ist die Pädagogische Hochschule gekommen, zuerst die Pädagogische Akademie mit zwei Semestern, dann vier Semester, und jetzt hat man endlich diesen wichtigen Schritt gesetzt, unter Einbeziehung aller Player – nationaler und internationaler –, die Erfahrungen auf Unis und PHs in allen Bereichen haben, ein neues, modernes Kon­zept zur PädagogInnenausbildung auf die Beine zu stellen.

Wohl wissend um die Schwierigkeit in diesen beiden Bereichen Universität und Päda­gogische Hochschule – die einen mit ihrer Autonomie, die anderen mit ihrer sehr star­ken Bindung; das, was wir wollen, wenn wir die Pädagogen dann herausbringen – müssen wir dieses Projekt so angehen. Wir können nicht abwarten, was vielleicht in 20 Jahren selbstverständlich sein wird, was auch von den Vertretern der NEOS immer in den Mittelpunkt gestellt wird, was auch eine Langform sein wird, nämlich eigenstän­dige Pädagogische Universitäten zu haben, die Pädagogische Hochschulen sind, die sich ausschließlich mit dieser Thematik auseinandersetzen.

Ich glaube, genau das, was der Geist dieser Vorlage zur PädagogInnenbildung war, die wir verabschiedet haben, wird jetzt umgesetzt. Das eine oder andere wird man na­türlich adaptieren müssen; Beispiel Kooperationsklausel. Das Zusammenspiel zwi­schen Pädagogischen Hochschulen und Universitäten wird wachsen, wird funktionie­ren können. Das wächst auch. Es gibt in den vier Regionen unterschiedliche Entwick-


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