Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 190

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

hingehend erfolgen, dass die qualitativ hochwertige Gastronomie und ihre regionalen Zulieferer gegenüber der Systemgastronomie nicht benachteiligt werden.“

*****

 


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Lueger zu Wort. – Bitte.

 


18.49.48

Abgeordnete Angela Lueger (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Werte Kollegin­nen und Kollegen des Hohen Hauses! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Kollege Wurm, Was man gegen eine verbesserte Kommunikation haben kann, verstehe ich nicht. Wir sind uns wohl einig darüber, dass heute zwei Drittel der Lebensmittel indus­triell gefertigt werden. Und das führt zu Problemen, zum Beispiel dazu, dass Kinder gar nicht mehr wissen, wie ein Apfel schmeckt. (Abg. Peter Wurm: Diese Entwicklung ha­ben Sie gefördert!) Und jetzt haben wir vor, vermehrt Informationen auch in diese Rich­tung zu verbreiten. Daher unser Antrag.

Ich stimme Ihnen nicht zu, wenn Sie sagen, alle Kundinnen und Kunden wollen gesun­de Lebensmittel aus der Region. Nein, das unterstreiche ich so leider nicht. Sehr viele Kundinnen und Kunden müssen sich nun mal nach ihrem Geldbörsl richten und kön­nen sich die hochwertige Qualität aus der Region nicht leisten, sondern müssen eben zum Teil auf industrielle Lebensmittel zurückgreifen. Warum man da nicht eine verbes­serte Information geben soll, verstehe ich nicht.

Wir kennen die Schlagzeilen, die es oft in den Medien gibt, bei denen uns das Blut in den Adern gefriert: Fische mit Quecksilber komplett verseucht; das Plastik, das die Kin­der verwenden, ist extrem gesundheitsschädlich. Da haben wir mehrere Probleme. Ei­nerseits zeigen Konsumentenschützer auf, andererseits warnen Umweltschützer vor Ge­fahren, drittens relativieren dann Experten, welche dann im Nachsatz oder vielleicht in einer Fußnote hineinschreiben: Wenn Sie 20 Kilo von diesem Fisch essen, dann be­steht die Gefahr, dass Sie einer Quecksilbervergiftung erliegen. Also wenn man das nicht zu relativieren versucht, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.

Dass die Verbraucherinnen und Verbraucher besorgt sind, weil es so eine mediale Be­richterstattung gibt, obwohl die Produkte, die bei uns auf dem Markt sind, sehr wohl strengen Regeln unterliegen, ist etwas, woran man arbeiten muss.

Warum soll man nicht auch bei Kindern ansetzen? Wir Menschen meiner Generation haben als Kinder unseren Eltern beigebracht, dass man Altöl nicht in den Ausguss schüt­tet, sondern es sammelt und damit zur Altölsammelstelle geht. Ich halte es für einen guten Ansatz, dass man auch in diesem Fall bei den Kindern beginnt. (Zwischenruf des Abg. Peter Wurm.)

Die zweite Problematik, die wir haben, ist, dass die Risikowahrnehmung bei den Kon­sumenten und die Top 5 der Risiken laut den Experten absolut verschiedene Dinge sind. Ziel muss es sein, einerseits Information, Transparenz und das Vertrauen der Bevölke­rung zu steigern, andererseits aber auch das Risikobewusstsein der Menschen zu schär­fen.

Daher bin ich froh und der Frau Bundesministerin sehr dankbar dafür, dass sie mit ih­rem Ressort in dieser Richtung sehr aktiv ist und schon jetzt im Internet, mit Neuen Medien, mit dem Schülerlabor, mit AGES, mit der Akademie, mit Themenbereichen des AGES-Journals, auf die meine Kollegin noch eingehen wird, Hilfestellung leistet, damit wir da in die richtige Richtung kommen.

Ich bin überzeugt, dass es eine wichtig ist, Kinder und Jugendliche wieder zu gesun­dem Essen zurückzuführen. Aber Gesundheit hängt nicht nur von der Qualität der Le-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite