Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll66. Sitzung / Seite 79

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

auch dafür gesorgt, dass das Thema asymmetrische Studierendenmobilität, die es ja nicht nur in Österreich gibt, sondern in vielen anderen Ländern auch, auf die Agenda der EU kommt. Es ist dort angekommen, es wird dort diskutiert. Es gibt noch keine Lösungen.

Eine ganz einfache Lösung, die ich immer wieder angestrebt habe, wären Studien­beiträge gewesen. Damit hätten ausländische Studierende einen Beitrag zu ihrem Studium in Österreich geleistet. Leider ist dieses Thema derzeit nicht diskutabel.

Nun aber zu dem, was auf der Tagesordnung steht: Studienförderung habe ich schon genannt. Das Zweite, was auf der Tagesordnung steht, ist die Möglichkeit der Ombuds­stelle für Studierende, von sich aus tätig zu werden. Sie wird auf Basis unserer Änderungen künftig noch besser agieren können. Ich möchte bei dieser Gelegenheit dem Leiter der Ombudsstelle, Herrn Dr. Leidenfrost, und seinem Team für das gewaltige Engagement in diesem und anderen Bereichen danken.

Das dritte Thema ist die Veröffentlichungspflicht für wissenschaftliche Abschluss­arbeiten an Privatuniversitäten – auch ein wichtiger Fortschritt. Gerade Abschluss­arbei­ten sind ein wichtiger Beitrag zum Fortschritt der Forschung, deswegen ist es wichtig und nötig, dass sie allesamt veröffentlicht werden, auch an den Privatuniversitäten. Es ist dies auch eine Anerkennung der Forschungsleistung dieses immer größer und wichtiger werdenden Sektors des tertiären Bildungsbereichs in Österreich. Insofern ist auch das eine wichtige und gute Neuerung.

Zum Schluss möchte ich noch sagen: Diese drei Änderungen in Gesetzen, die wir hier zustande bringen, statuieren auch ein methodisches Exempel: dass es nämlich gelungen ist, Anträge der Opposition, die üblicherweise im Ausschuss per Vertagung begraben werden, zu gemeinsamen Anträgen zu erhöhen.

Mich hat diese bisherige Prozedur immer sehr gestört, weil ich finde, wenn die Anträge vernünftig und erwägenswert sind, dann sollten sie zu gemeinsamen Anträgen ge­macht werden. Das ist hier mehrfach gelungen, und ich bedanke mich bei allen Beteiligten dafür (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP, SPÖ, FPÖ und NEOS), vor allem bei den parlamentarischen Mitarbeitern, aber auch bei den Kollegen und Kolleginnen von der Opposition. Ich denke, dieses Beispiel sollte uns dazu anregen, auch künftig so vorzugehen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Scherak.)

12.51


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Ertlschweiger zu Wort. – Bitte.

 


12.51.26

Abgeordneter Rouven Ertlschweiger, MSc (STRONACH): Geschätzter Herr Prä­sident! Werter Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nur knapp ein Drittel der ausländischen Studenten will nach dem Abschluss der Ausbildung in Österreich bleiben – ein Drittel. Diese Zahl geht aus der letzten Studierenden-Sozialerhebung hervor, die mir Herr Vizekanzler und Bundesminister Dr. Mitterlehner im Rahmen einer Beantwortung auf eine parlamentarische Anfrage übermittelt hat.

Meiner Meinung nach ist das eine Antwort, die dem österreichischen Steuerzahler zu denken geben sollte. Am höchsten ist die Bleibeabsicht bei Studenten aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien, da sind es 43 Prozent, und aus Osteuropa, da sind es 39 Prozent; am geringsten bei Südtirolern, da sind es 17 Prozent, und Deutschen, 22 Pro­zent. Ein ähnliches Bild ergab sich auch bei der jährlichen Befragung der Medizin-Absolventen. Auch da ist der Sukkus, dass nur ein Drittel bleiben will – und hier richte ich auch gleich schöne Grüße an die neue MedUni Linz, die sicher sehr viel Zuspruch, vor allem von deutschen Studierenden, ernten wird. Ich bin auch schon sehr


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite