Teil unserer demokratischen Gesellschaft ist und von der Ausbildung her wettbewerbsfähig ist. Das ist das Entscheidende – und nicht irgendwelche Ideologien! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Strolz.)
Ich bin deswegen für die Ganztagsschule, weil man den Stoff besser verteilen kann, weil der Lernerfolg besser ist, und nicht die Mami dann daheimsitzen muss und später der Aushilfelehrer und der Nachhilfelehrer, um das zu ergänzen, was in der Schule nicht geleistet wird, weil das am Nachmittag nicht mehr stattfindet. Das, was ich jetzt sage, ist nicht meine Erfindung, das ist keine Traditionsaufarbeitung, das sagt die Wirtschaft, es sind die fortschrittlichen Teile der Wirtschaft in Österreich, die das sagen. Die haben nämlich erkannt, dass man sich, wenn es um Qualifikation und Ausbildung geht, auch an der Struktur, wie die Schule ist, orientieren muss.
Sie sagen: finanzielle und organisatorische Autonomie, die Bildungsziele und die Bildungsstandards werden vorgegeben. Sie müssen das Ganze nur zu Ende denken. Ich bin auch grundsätzlich dafür, dass man die Autonomie ausbaut, aber man muss die Frage stellen: Was hat das letztlich für Auswirkungen auf die Verwaltung, auf das Evaluieren und auf die Kontrolle? (Der Redner deutet in Richtung des zustimmend nickenden Abg. Strolz.) Nicken ist einfach, aber das durchorganisieren, durchdenken und finanzieren ist eine zweite ganz entscheidende Frage. Das will ich doch noch in diesem Zusammenhang hier ins Gespräch bringen, da ich glaube, dass es wichtig ist.
Und dann kommt man hier heraus ans Rednerpult und sagt: Frau Bildungsministerin, machen Sie das, machen Sie das, machen Sie das! Natürlich sollte dann einmal ein Gewerkschaftsvertreter aus dem öffentlichen Dienst hier sitzen, der eine bestimmte Vorstellung hat und sagt: Ich vertrete meine Leute, Schluss, aus, basta! Früher haben die Gewerkschaften auch so etwas wie ein Verständnis fürs Staatsganze gehabt, fürs Gesamte. Das sollte man bei manchen – nicht bei allen – einfordern.
Ich bin dagegen, dass die Lehrer ein Feindbild sind. Ich verstehe es, wenn ein Lehrer, als ich in der Schule war, gesagt hätte: Den noch einmal zwei Stunden ertragen, da geh ich nicht hin! Das kann ich noch nachvollziehen. Aber man sollte die Anwesenheit in der Klasse beim Unterricht halt wirklich einmal diskutieren. Das soll natürlich in Relation zur Gesamtarbeitszeit stehen, das kann man nicht trennen, die Unterrichtszeit ist ein Teil der Gesamtarbeitszeit. Aber wenn man entlastet, hat man vielleicht die Möglichkeit, dass die Lehrer dann einfach länger im Unterricht sind. Das kann man ja rational diskutieren, aber man sollte kein Feindbild von demotivierten Lehrern und demotivierten Schülern schaffen. Wie soll denn Schule funktionieren, wenn der Schüler in der Früh aufsteht und sagt: Ich gehe heute in die Schule, aber eigentlich sagen alle in den Zeitungen, das ist ein riesiger Käse, ist schon längst krank, ist ein Schmarren! Ja warum soll ich dann überhaupt noch hingehen?
Der Lehrer sagt: Ich zerspragle mich, ich tue da weiß Gott was alles am Nachmittag, ich gehe am Vormittag hin! Und dann ist er wieder demotiviert. (Abg. Schönegger: Das sollten Sie ihrem Kollegen im Rathaus sagen!) Ich bin gegen das Krankjammern und gegen das Demotivieren. (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen.) Ich bin dafür, dass wir uns alle gemeinsam für unsere Kinder zusammenreißen und gemeinsam zu Ergebnissen kommen. Für die Regierung ist das ein ganz wichtiger Parameter.
Im Übrigen möchte ich mich bedanken, dass bei der Regierungsklausur in Krems Deutsch vor dem Regelunterricht eingeführt worden ist. Das ist nämlich auch ein ganz wichtiger Punkt und eine wichtige Voraussetzung dafür, dass man erfolgreich ist.
Wir sollten das also alle gemeinsam anstreben und nicht hier herumstreiten. (Beifall bei der SPÖ.)
18.12
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