Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll68. Sitzung / Seite 214

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Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Ing. Hofinger. – Bitte.

 


18.12.54

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich auch besonders, dass wir heute über Bildung sprechen, aber in der Art und Weise, wie wir das machen, hilft das nicht sehr viel. Ich sehe nicht unbedingt den von den NEOS in zweifacher Weise beschriebenen Bildungsnotstand.

Ein wesentlicher Teil ist natürlich auch immer das Geld, aber schlussendlich ist es nicht das Geld allein, das entscheidend ist. Im Vergleich zu anderen Ländern haben wir nicht so wenig Geld für die Bildung, aber – das hat Kollege Ertlschweiger ganz gut auf den Punkt gebracht – es geht bei uns jeder zweite Euro nicht zu den Schülern und zur Schule. Hier haben wir noch einen gewaltigen Handlungsbedarf.

Der Dringlichkeitsantrag der NEOS wird eher wieder dazu führen, dass die Lehrer demotiviert werden. Ich möchte hier eine Lanze für die Lehrerinnen und Lehrer brechen: Sie leisten unter schwierigen Umständen eine hervorragende Arbeit für un­sere Kinder. Ich sehe nicht ein, dass gewisse Personen und Institutionen ein Lehrer-Bashing vorantreiben. Das hilft niemand. Die Lehrer werden demotiviert, und natürlich spüren das auch die Schüler.

Im Regierungsprogramm von Schladming und von Krems sehe ich wirklich zwei maßgebliche Punkte, die die Regierung vorantreibt. In der Schulautonomie sehe ich für die Zukunft etwas ganz Wesentliches, das sogar Kosten einsparen kann. Auch die Neue Mittelschule – hat man gehört – ist ja nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss, und ich freue mich schon, wenn diese sechs Stunden in den Hauptschulen und in den Neuen Mittelschulen frei zur Verfügung stehen, denn wer weiß es besser als die Lehrer dort an den Schulstandorten selber. Die Einrichtung von Bildungs­direktionen in den Regionen weist umso mehr darauf hin, dass es von der Basis kommen muss und Bildung tatsächlich genau dort stattfinden muss und die regionale Bildung dort am besten funktioniert.

In diesem Sinne auf unsere Lehrer und auf unsere Schüler und auf gute Ergebnisse für den 17. November! – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

18.15


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mölzer. Die Restredezeit Ihres Klubs beträgt 3 Minuten. – Bitte.

 


18.15.26

Abgeordneter Wendelin Mölzer (FPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Hohes Haus! Wir haben heute eine Debatte erlebt – das haben die Frau Kollegin Rosenkranz und der Kollege Hauser schon gesagt –, die sich nicht ganz in der Realität bewegt hat, sondern sich mit vielen Dingen beschäftigt hat, bei denen bramarbasiert wurde, dass man Kinder nicht zurücklassen darf, dass man die Bildungsarmut bekämpfen muss, dass man die Durchlässigkeit im System abschaffen muss und so weiter und so fort. Das ist der Anspruch, das ist schön und gut. Die Wirklichkeit – da entführe ich Sie jetzt in die Kärntner Provinz – schaut anders aus. Da hat nämlich am Montag Ihr roter Genosse, der Kärntner Landeshauptmann Kaiser, angekündigt, in nächster Zeit 17 Klein­schulen schließen zu wollen. Uns ist natürlich schon klar, dass es bei manchen Schulen leider wirklich nicht mehr anders geht. Wenn dort die Schülerzahlen unter zehn gefallen sind, ist es einfach nicht mehr anders machbar. Da tut natürlich die demographische Entwicklung, die durch andere Politikbereiche verschuldet ist, leider Gottes das Ihre.

 


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